Ratingen. Die Ratinger Eissporthalle bekommt planmäßig Eis, sodass die Ice Aliens am 1. September die Schlittschuhe schnüren können. Diese gute Nachricht konnte Sportdezernent Patrick Anders zu seiner großen Freude und Erleichterung am 27. August bei einem Besuch der Eissporthalle entgegennehmen.
Wenn die Halle wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, dann wird vieles neu sein: die komplette Beleuchtung, die auf LED umgestellt wurde, aber auch Stromkreisverteiler und ein Großteil der Verkabelung – ein Kraftakt, der im April begann und nun trotz mancher unvorhergesehener Hürden so weit vollendet werden konnte, dass die Nutzung der Halle ohne Einschränkung möglich ist.
„Ich danke allen Beteiligten, von den Kolleginnen und Kollegen im Amt für Gebäudemanagement und in der Eissporthalle bis zu den beauftragten Firmen, die in der Ferienzeit immer vor Ort waren und alles gegeben haben, damit die Eissporthalle rechtzeitig fertig wird“, sagte Patrick Anders. „Wir haben jetzt hier eine Elektrik auf dem neuesten Stand der Technik und eine Beleuchtung, die mehr Leistung bringt bei deutlich weniger Stromverbrauch.“ Ein paar Restarbeiten überwiegend optischer Natur werden noch erledigt, ohne den Betrieb der Halle zu beeinträchtigen.
„Lampen tauschen hört sich für Laien harmlos an“, sagte Hochbaudezernent Martin Gentzsch, „aber in einer so großen Halle wäre schon die einfache Erneuerung der Leuchtkörper sehr aufwendig. Hier kommt aber hinzu, dass wir technisch massiv aufgerüstet haben und alle Stromkreisverteiler sowie fast die gesamte Verkabelung austauschen müssen. Im Grunde genommen bekommt die Eissporthalle eine komplett neue Elektrik. Der Großteil ist nunmehr erledigt, einige Restarbeiten werden noch im laufenden Betrieb bzw. in der nächsten eisfreien Zeit erledigt.“
Dazu ein paar Zahlen: In der Eissporthalle sind sieben Kilometer neue Kabel verlegt worden, darunter 500 Meter Hauptverteilungskabel, die ein Gewicht von 3,5 Kilogramm pro Meter haben. Größtenteils mussten sie durch neue Kanäle, Rohre und andere Vorrichtungen geführt werden, weil die alten den Anforderungen nicht mehr genügten. 107 Leuchtkörper sind an der Decke montiert und durch neue, maßgeschneiderte Schienen, die sich quer durch die ganze Halle ziehen, stabilisiert worden. Die neue Beleuchtung hat eine Leistung von 17,7 Kilowatt und damit nur ein Drittel der alten Anlage. Die Energieeinsparung ist beträchtlich, lässt sich aber nur schwer exakt vorhersagen, da die Anlage selten unter Volllast läuft. Fachleute rechnen mit einer Einsparung von rund 25.000 Euro pro Jahr.
Trotz sorgfältiger Planung ergibt sich bei der Umsetzung großer Sanierungsprojekte praktisch immer Unvorhergesehenes. So wurden bei einer Prüfung asbesthaltige Materialien in den Brandschutzklappen entdeckt, die dann ebenfalls im Sommer unter der Leitung von Vitas Lüneburger vom Amt 25 fachgerecht saniert wurden. Und es stellte sich heraus, dass in der Pistenbar die Imbissanlage ausgetauscht werden musste. Nach der Lieferung des Küchenblocks in diesen Tagen sollte die Pistenbar aber auch Mitte September in Betrieb gehen können.
„Wir wussten von Anfang an, dass die eisfreie Zeit sehr knapp bemessen sein würde für dieses aufwendige Gesamtprojekt“, sagten Projektleiter Torsten Krannich und die Sachgebietsleiterin Technik, Sabine Tyburski, vom Amt für Gebäudemanagement. „Daher haben wir unseren Fokus darauf gerichtet, die Arbeiten über der Eisfläche so schnell wie möglich abzuschließen, damit die Eisbereitung rechtzeitig starten kann. Wir danken den Firmen Sanftl Ingenieure, LEDsdream GmbH und Elektro Eisert GmbH, dass sie hier voll mitgezogen und alle erwarteten und unerwarteten Schwierigkeiten kreativ und flexibel bewältigt haben.“
So konnte am 22. August planmäßig die Kühlmaschine angeworfen werden. Am Sonntag, 24. August, wurde dann die erste feine Eisschicht auf die null Grad kalte Spezialbetonfläche gesprüht und am Tag danach mit Kalk geweißt. Dann wurden die Werbung und die Spielfeldmarkierungen aufgebracht und nach und nach von weiteren Wasserschichten bedeckt. Am 27. August konnte schließlich die Zamboni aufs Eis, um die Fläche für das Training der Aliens aufzubereiten.
Die Ice Aliens werden ihre offizielle Saisoneröffnung übrigens am 14. September feiern. Wenn auch auf der Zielgeraden alles klappt, sollte dann auch die neue Küche betriebsfertig sein. Die Öffentlichkeit kann voraussichtlich ab 1. Oktober Schlittschuh laufen, wenn die Restarbeiten in der Halle abgeschlossen sind.