Rund 1,6 Millionen Deutsche leiden nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Deutschland an Demenz. Foto: Symbolbild (pixabay)
Rund 1,6 Millionen Deutsche leiden nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Deutschland an Demenz. Foto: pixabay

Ratingen. In einer alternden Gesellschaft wie der unseren ist Demenz eine stetig wachsende Herausforderung – nicht nur für die Gesamtgesellschaft, sondern auch für jeden einzelnen, wenn er betroffen ist. Wie man am besten vorbeugt, möchte Rita Mitic in einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit ausgewiesenen Experten erörtern. Diese findet am Donnerstag, 21. September, 17 Uhr im städtischen Seniorentreff Ost, Carl-Zöllig-Straße 55, statt. Der Eintritt ist frei, wegen des begrenzten Platzangebots ist aber eine Anmeldung unter Telefon 02102 550-5075 erforderlich.


Ist Demenz ein unausweichliches Schicksal, wenn man alt wird? „Keineswegs“, sagt die Ratinger Seniorenkoordinatorin Rita Mitic. „Mit der richtigen Vorbeugung kann man das Risiko, an Demenz zu erkranken, erheblich senken.“

Den Fragen der Moderatorin Rita Mitic stellen sich: Professor Dr. med. Richard Dodel, Chefarzt des Geriatrie-Zentrums Haus Berge in Essen, Dr. phil. Hartmut Fahnenstich, Geragoge und Fachtherapeut für Gehirnleistungstraining an der Memory Clinic des Geriatrie-Zentrums Haus Berge, und der Ratinger Bürgermeister Klaus Pesch.

Rund zehn Prozent aller Menschen über 65 leiden an einer Demenz. Doch trotz der enormen Verbreitung ist das Thema immer noch tabubehaftet. „Dabei ist es wichtig, darüber zu sprechen, gerade weil man selbst einiges tun kann, um geistig fit zu bleiben“, sagt Bürgermeister Pesch. „Um die Bedeutung des Themas zu unterstreichen, habe ich meine Teilnahme gern zugesagt, obwohl ich natürlich kein Experte auf dem Gebiet bin. Umso gespannter bin ich auf die Erläuterungen aus fachkundigem Munde am 21. September.“

Die Seniorenkoordinatorin Rita Mitic weiß seit langem, dass das Geriatrie-Zentrum Haus Berge mit seiner Memory (Tages)Clinic zu den anerkanntesten Kompetenzzentren auf dem Gebiet der Demenzforschung und –behandlung in der Region gehört. „Diese Adresse können wir guten Gewissens nennen, wenn uns Besucherinnen und Besucher unserer Seniorentreffs oder deren Angehörige um entsprechenden Rat fragen. Deshalb freue ich mich sehr, dass Professor Dr. Dodel und Dr. Fahnenstich für unsere Veranstaltung zugesagt haben.“

Wie man Demenz vorbeugt, ist einfach und schwierig zugleich. „Risikofaktoren ebenso wie wirksame Präventionsmaßnahmen sind im Prinzip bekannt“, sagt Rita Mitic. „Weil aber vieles zusammenwirkt, sollte auf Expertenrat nicht verzichtet werden. Auf jeden Fall hilfreich ist ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und einem normalen Blutdruck. Gleichzeitig bleibt das Gehirn fit, wenn es gefordert wird. Aber richtig! Ein Sudoku oder Kreuzworträtsel am Tag reicht sicherlich nicht.“

Hier kann Dr. Hartmut Fahnenstich umfassende Erläuterungen geben. Er ist studierter Geragoge (die Geragogik ist, kurz zusammengefasst, die Wissenschaft von der Bildung im Alter) und seit vielen Jahren Fachtherapeut für Gehirnleistungstraining an der Memory Clinic in Essen. Er arbeitet mit Menschen, deren Gedächtnis sich bereits auf dem absteigenden Ast befindet, weiß aber natürlich auch, wie man verhindert, dass es soweit kommt.

Chefarzt Professor Dr. Dodel wird erklären, wie es zu einer Demenz kommt, wie man eine Erkrankung erkennt, welche tieferen diagnostischen Möglichkeiten vorliegen und natürlich auch, welche Therapien möglich sind. Im Fokus steht aber auch bei ihm an diesem Abend die Vorbeugung, nicht zuletzt, weil der körperliche Gesundheitszustand eine vielfältige Wirkung auf die Entwicklung einer Demenz hat.

„Wir werden in unserer täglichen Arbeit in den Seniorentreffs häufig auf das Thema Demenz angesprochen, und zwar von unseren älteren Besucherinnen und Besuchern ebenso wie von Angehörigen, die sich Sorgen machen“, sagt Rita Mitic. „Deshalb haben wir uns entschieden, diese Veranstaltung durchzuführen.“ Sie richtet sich an alle Altersgruppen. Denn einerseits kann man schon früh durch einen entsprechenden Lebensstil und geistige Herausforderungen vorsorgen. Andererseits ist es aber nie zu spät, sein Gedächtnis zu trainieren. „Das Gehirn kann sich bis ins hohe Alter noch positiv verändern.“