Ratingen. Der Film „50 Jahre moderne Stadt Ratingen“ ist am Donnerstag, 3. Juli, 18 Uhr im Museum Ratingen an der Grabenstraße zu sehen.
Bekannte Zeitzeugen erinnern sich in Interviews an die Ereignisse rund um die kommunale Neugliederung von 1975, als die Stadt Ratingen in ihren heutigen Grenzen entstand. Untermalt sind die Schilderungen durch umfangreiches (historisches) Foto- und Filmmaterial. Die Filmaufführung ist eine Begleitveranstaltung zur aktuellen Sonderausstellung „David gegen Goliath“ im Museum.
Diese Ausstellung befasst sich mit der Geschichte der kommunalen Neugliederungen im Ratinger Raum im 20. Jahrhundert, nämlich 1910, 1930 und 1975. Konzipiert hat die Ausstellung der Ratinger Stadtarchivar Dr. Sebastian Barteleit, der zum selben Thema auch ein gleichnamiges Buch geschrieben hat. Dieses ist im Ratinger Buchhandel erhältlich – und natürlich auch im Museum.
Barteleit tritt auch in dem Film „50 Jahre moderne Stadt Ratingen“ auf. In kurzen Moderationen zwischen den Interview-Ausschnitten zeichnet er die Ereignisse vor, während und nach der Gemeindereform von 1975 nach und gibt dem Film so seinen roten Faden. Es waren bewegte Zeiten, in denen sehr viel passiert ist, sowohl im „alten“ Ratingen (zu dem bereits Tiefenbroich und West gehörten) als auch im Amt Angerland mit seinem Hauptort Lintorf. Es war ein regelrechter Kampf um Selbständigkeit und sinnvolle Vereinigungen, ein Prozess, aus dem Ratingen sehr gut herauskam und der auch für die Angerlandgemeinden ein akzeptables und am Ende auch akzeptiertes Ergebnis brachte.
Für den Film haben Redakteur Egon Schuster und Regisseur Daniel Oberbanscheidt Interviews mit bekannten Zeitzeugen geführt, die teils schon im Vereinigungsprozess gewichtige Rollen gespielt haben, etwa dem damaligen Ratinger Stadtdirektor Dr. Alfred Dahlmann sowie dem Beauftragten des Amtes Angerland für die kommunale Neugliederung, Siegfried Hoymann, der später Amtsleiter in Ratingen wurde. Ergänzend kommt Archivmaterial mit dem 2019 verstorbenen Ratskommissar von 1975, Horst Becker, hinzu, das die FDP Ratingen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Außerdem kommen Zeitzeugen zu Wort, die 1975 am Anfang ihrer politischen Laufbahn standen und später gewichtige Rollen in Ratingen spielen sollten wie Alt-Bürgermeister Wolfgang Diedrich und Ewald Vielhaus. Michael Lumer und Manfred Buer schließlich sind schon kraft ihrer Ortsgrenzen sprengenden Biografie prädestiniert, diese wichtige heimathistorische Etappe zu betrachten: Lumer, in Lintorf aufgewachsen und sozialisiert, später nach Ratingen-Mitte gezogen und nun seit etlichen Jahren Vorsitzender des Ratinger Heimatvereins; und Buer, in Alt-Ratingen aufgewachsen und sozialisiert, dann nach Lintorf gezogen und dort jahrzehntelang Vorsitzender des Lintorfer Heimatvereins und Schriftleiter der „Quecke“.
Eine Kurzfassung des Films war bereits auf dem Neujahrsempfang im Januar zu sehen und ist seitdem auf dem städtischen Youtube-Kanal abrufbereit. Zwischenzeitlich wurde jedoch das gesamte Videomaterial ausgewertet. Entstanden ist daraus ein etwa 35 Minuten langer Film, der ein plastisches und lebendiges Bild von den damaligen Ereignissen und Befindlichkeiten gibt.
Als Rahmenprogramm zur Filmvorführung wird im Museum am 3. Juli auch die Roll-up-Ausstellung „Ratingen 1975-2025“ gezeigt. Auf zehn Aufstell-Plakaten ist schlaglichtartig zu sehen, wie sich Ratingen in den 50 Jahren seit der kommunalen Neugliederung entwickelt hat. Diese Ausstellung ist sonst im Rathaus zu sehen, in der ersten Etage des Westflügels (Ratstrakt).
Der Freundeskreis des Museums lädt zum Abschluss der Veranstaltung zu einem Get-together ein.