Die Siedlung Borsigwerk, Zabrze, Polen. Foto: Bernard Langerock
Die Siedlung Borsigwerk, Zabrze, Polen. Foto: Bernard Langerock

Ratingen. Bereits 1877 prägte der oberschlesische Geograf Ferdinand von Richthofen (1833-1905) den Begriff der Seidenstraße.


Und auch der heutige Alltag wird von Handelswegen zwischen Ost und West beeinflusst. Mit der umfassenden Sonderausstellung zweier fotografischer Werkreihen – „Arbeitersiedlungen entlang der Seidenstraße“ und „Bewegte Landschaften“ – laden der Düsseldorfer Fotograf Bernard Langerock und das Oberschlesische Landesmuseum zu einer Reise zwischen Realismus und Abstraktion ein.

Während die erste Werkserie drei ehemals stark industrialisierte Regionen – das Ruhrgebiet in Deutschland, das oberschlesische Industrierevier in Polen und die südwestchinesische Industrieregion Chongqing – über eine Distanz von mehr als 8.000 Kilometern Luftlinie abbildet, zeigt die zweite Werkserie Ansichten, die während Langerocks Eisenbahnfahrten zwischen den Städten entstanden sind. Die Vielschichtigkeit des über Jahre entwickelten künstlerischen Vorhabens erläutert der Künstler gemeinsam mit weiteren Gästen im Rahmen der öffentlichen Vernissage am Sonntag, 25. September um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.Zur Ausstellung ist ein Katalog im Bergischen Verlag erschienen.

Bernard Langerock ist im flämischen Tielt geboren und lebt und arbeitet seit 1972 in Düsseldorf. Hier studierte er freie Kunst bei Hendrik Teunissen van Manen und Tünn Konerding und erlangte 1976 seinen Abschluss als Meisterschüler. Ab 1978 führte er ein Büro für Grafikdesign und Fotografie, seit 2013 widmet er sich ausschließlich der künstlerischen Fotografie. Zudem ist er seit 2018 als Dozent für Fotografie an der Akademie Kloster Steinfeld tätig. Dank Stipendien der Landeshauptstadt Düsseldorf verbrachte er 2013 mehrere Monate in Chongqing, China, und 2019 in Ein Hod, Israel.