Erinnerung und Zusammenhalt: Für die Bomberos war der Besuch der Gedenkstätte ein enicht alltägliche Erfahrung. Foto: TuS 08 Lintorf
Erinnerung und Zusammenhalt: Für die Bomberos war der Besuch der Gedenkstätte ein enicht alltägliche Erfahrung. Foto: TuS 08 Lintorf

Ratingen. Ein außergewöhnlicher Ausflug hat die Hobbyfußballmannschaft Bomberos Lintorf’95 des TuS 08 Lintorf zur Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf geführt.


Im Rahmen ihres 30. Geburtstags setzte die Mannschaft damit ein deutliches Zeichen: Fußball ist mehr als nur Sport – es verbindet, schafft Gemeinschaft und bietet Raum für Auseinandersetzung mit Geschichte und Verantwortung.

Eine große Anzahl der Spieler, viele davon zum ersten Mal, nahm an der dreistündigen Führung teil, die von Bastian Fleermann, dem Leiter der Gedenkstätte, persönlich durchgeführt wurde. Fleermann, selbst ein „Lintorfer Jung“, beeindruckte die Besucher nicht nur durch seine historische Expertise, sondern auch durch seine ergreifende, sehr persönliche Erzählweise.

Im Mittelpunkt standen bewegende Schicksale von Düsseldorfer Opfern des Nationalsozialismus. Besonders berührte die Geschichte einer jungen jüdischen Frau, die vor den Nationalsozialisten über den Balkan und den Irak bis nach Palästina floh. Gerade die Spieler mit eigener Migrationsgeschichte zeigten sich tief betroffen von den Parallelen zu heutigen Fluchterfahrungen.

„Die Zeit verging wie im Fluge“, waren sich viele Bomberos einig. Mit großem Interesse und sichtlicher Anteilnahme verfolgten sie die Ausführungen Fleermanns, der sich trotz voller Agenda drei Stunden Zeit für die Gruppe nahm.

Am Ende der Führung dankte Übungsleiter Michael Wiesenhöfer dem Historiker im Namen der gesamten Mannschaft: „Die Bomberos sind eine große Familie – jeder für jeden, nicht nur auf dem Platz. Dass wir diesen Ort gemeinsam besucht haben, zeigt unseren Zusammenhalt und unser Interesse, über den Tellerrand hinauszublicken.“

Im Anschluss ließ die Mannschaft den Abend bei einem gemeinsamen Besuch in einer Düsseldorfer Altstadt-Brauerei ausklingen. Doch das Erlebte blieb auch dort präsent – es war noch lange Gesprächsthema an den Tischen.

Für die Bomberos war klar: Dieser Besuch war nicht der letzte. Die Auseinandersetzung mit Geschichte, gerade in einem Jubiläumsjahr, gehört genauso dazu wie Tore und Teamgeist.