Prinzessin Sybille von Preußen (li.) und Marie-Luise Marjan mit dem Knabenchor Hösel. Foto: Knabenchor Hösel
Prinzessin Sybille von Preußen (li.) und Marie-Luise Marjan mit dem Knabenchor Hösel. Foto: Knabenchor Hösel

Ratingen. Ein Lied für die „Mutter der Nation“: Die Höseler Chorknaben haben eine Ehrung für Marie-Luise Marjan musikalisch mitgestaltet.


„Ich bin doch viel zu alt für die Männerwelt. Aber wenn mich noch einer will, dann sage ich nicht Nein.“ Für einen flotten Spruch ist Marie-Luise Marjan trotz oder gerade wegen ihrer mittlerweile 84 Jahre immer noch zu haben.

Die als „Mutter Beimer“ in der „Lindenstraße bekannt gewordene Schauspielerin, liebevoll auch „Mutter der Nation“ genannt, wurde nun von der Europäischen Kulturwerkstatt Berlin-Wien für ihr Lebenswerk geehrt. Die Ehrung fand an einem besonderen Ort statt, nämlich im Schlosspark-Theater Berlin-Steglitz. Die Geschichte des renommierten Theaters reicht zurück bis in das Jahr 1804. Zum Ensemble gehörten Größen wie Hildegard Knef, Klaus Kinski und Martin Held. Heute wird das Theater von Komikerlegende Dieter Hallervorden aus öffentlichen bezuschusst. Der Schauspieler, auch bekannt für seine späten Rollen, wie „Honig im Kopf“ schießt jedoch privat Geld hinzu. Nationale und internationale Schauspielgrößen mit Programmen von Comedy bis zum politischen Kabarett gastieren regelmäßig auf der Bühne.

Auch Marie-Luise Marjan, hält im Schlosspark-Theater regelmäßig ihre Lesungen. Bei der letzten Veranstaltung am vergangenen Samstag wurde sie dann durch die Ehrung überrascht. Die Europäischen Kulturwerkstatt Berlin-Wien ehrte die gebürtige Essenerin, die heute wieder in Bonn im Rheinland lebt für ihr Lebenswerk und ihren Einsatz für benachteiligte Kinder, insbesondere Mädchen. Extra hierfür hat die Schauspielerin anlässlich ihrer 70. Geburtstag eine Stiftung gegründet, die heute ihren Arbeitsschwerpunkt in Nepal und Thailand hat. Und was passt besser als Rahmenprogramm zur Ehrung einer Rheinländerin als der Gesang der „Rheinischen Sängerknaben“? Das EKW-Förderensemble aus Ratingen-Hösel sang für die „Mutter der Nation“ Lieder aus dem Rheinland und begeisterte das Publikum im Schlosspark.

In ihrer Dankesrede wandte sich Marjan direkt an die Ratinger Chorknaben und bestärkte sie in ihrem Einsatz für Frieden und Völkerverständigung. Nach dem Schauspieler Armin Müller-Stahl ist Marie-Luise Marjan eine weitere Prominent, an deren Ehrung die Jungs aus dem Rheinland mitwirken konnten. „Es macht uns unheimlichen Spaß und wir können immer wieder etwas Neues lernen“, sagt einer der Chorknaben. Nicht ohne Stolz ist auch Chordirektor Toralf Hildebrandt: „Wir freuen uns natürlich, dass unsere Leistung durch solche Gelegenheiten Wertschätzung erfährt. Musik bringt Menschen Freude, genauso wie die Schauspielerei, insofern passte das bestens“.