Für ihr Engagement im Karneval hat der Landtag Auszeichnungen an nordrhein-westfälische Akteure des Brauchtums verliehen - Ehrungen gingen dabei auch nach Ratingen und Hilden. Foto: pixabay
Für ihr Engagement im Karneval hat der Landtag Auszeichnungen an nordrhein-westfälische Akteure des Brauchtums verliehen - Ehrungen gingen dabei auch nach Ratingen und Hilden. Foto: pixabay

Ratingen/Hilden. Der Landtag Nordrhein-Westfalen zeichnet bereits zum neunten Mal Ehrenamtliche für ihre Verdienste um das Karnevalsbrauchtum aus.

Insgesamt erhalten 16 Persönlichkeiten oder Vereine aus Nordrhein-Westfalen den Sonderorden. Sie waren von den Karnevalsverbänden im Land für die Auszeichnung vorgeschlagen worden. Im Kreis Mettmann mit dem Orden „Würdigung des Brauchtums“ ausgezeichnet werden Erich von Gersum aus Ratingen und die Hildener Narrenakademie.

Da in diesem Jahr eine Ehrung im Parlament nicht möglich ist, überreichen Mitglieder der Karnevalsverbände den Geehrten Urkunde sowie den Orden des Landtags.

„Erich von Gersum ist eine gute Seele des Karnevalbrauchtums. Er hat sich in vielfältiger Weise für seinen Verein eingesetzt. Der Karneval und seine Aktiven bereiten den Menschen viel Freude“, gratuliert der Präsident des Landtags, André Kuper.

Über  Erich von Gersum heißt es in der Laudatio des Landesverbandes Rechter Niederrhein:„Erich von Gersum ist das Urgestein des Ratinger Karnevals. Seit mehr als 40 Jahren ist er Gestalter, Takt- und Ideengeber des Winterbrauchtums in der Dumeklemmerstadt Ratingen.

Nachdem er 1981 als Prinz Karneval Erich I. zusammen mit seiner Frau Lore die Ratinger Jecken regiert hatte, bekleidete er über ein Vierteljahrhundert bis ins Jahr 2005 das Amt des 1. Geschäftsführers des Karnevalsausschusses der Stadt Ratingen. In dieser Zeit hat er ganz maßgeblich den Ratinger Karneval geprägt und weiterentwickelt.

Was Erich von Gersum persönlich auszeichnet ist, dass er sich in all den Jahren seine lausbubenhafte Liebenswürdigkeit erhalten hat. Er erreicht seine Ziele nicht durch Kraftmeierei oder Machtworte, sondern stets mit Charme und Humor.“

Narrenakademie als gute Seele des Karnevals

Die zweite Auszeichnung geht im Kreis Mettmann an die Hildener Narrenakademie, die Landtagspräsident André Kuper als gute Seele des Karnevalbrauchtums bezeichnet. „Sie hat sich in vielfältiger Weise eingesetzt. Der Karneval und seine Aktiven bereiten den Menschen viel Freude“, gratuliert Kuper.

Über die Hildener Narrenakademie heißt es in der Laudatio des Verbandes Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschaften: „Die eigentliche Idee, eine Narrenakademie zu gründen, hatte Prinz Hildanus Hans I. Steinhäuser. 1954 verkündete er in seiner Proklamation: ‚Mit sofortiger Wirkung gründe ich eine Narrenakademie. Wegen der besonderen Verdienste meiner Pfeffermäuse um die Narretei erhält das Hohe Haus den Namen ‚Hildanus-Pfeffermus-Akademie‘.

Die Hauptaufgabe der Akademie sollte darin bestehen, den Hildener Karneval in die benachbarten Städte zu tragen. Die Tatsache, dass es sich bei der Narrenakademie nicht um eine neue Karnevalsgesellschaft handelte, sondern um die Zusammenfassung der Spitzenkräfte des Hildener Karnevals, wurde besonders hervorgehoben. Seit 1972 gibt es ein Kinderprinzenpaar in Hilden.

Die Idee dazu kam von den Akademikern. Sie fühlten sich und fühlen sich auch heute noch für die Aus- und Fortbildung des närrischen Nachwuchses verantwortlich. Seitdem führt die Narrenakademie jedes Jahr ein Kinderprinzenpaar mit viel Professionalität, Aufmerksamkeit und Umsicht durch die Session.

Die Freude am Brauchtum pflegte die Narrenakademie schon sehr früh zusammen mit anderen Karnevalsvereinen: Die immer wieder spektakuläre Herrensitzung und die Kostümsitzung ‚Kölsche Tön‘ werden jedes Jahr gemeinsam mit der KG Musketiere veranstaltet. Als erster Karnevalsverein von Hilden veranstaltete die Narrenakademie ein Sommerfest für alle Bürger mitten in Hilden auf dem alten Markt.“