Ratingen. Der Kulturkreis Hösel hatte ein Sonntagskonzert mit dem Duo Fellini veranstaltet. Das Event in der Adolf-Clarenbach-Kirche sorgte für volle Ränge.
Der Violinistin Klara Gronet und dem Gitarristen Konstantinos Zachariadis gelang es, ihr Publikum mit einer abwechslungsreichen Reise von Barock bis Modern Tango in fein ziselierte Klanglandschaften zu entführen, die von klarer Transparenz und feinem Gespür für Kammermusik leben. So glückte der jungen Geigerin in Arcangelo Corelli „La Folia“ eine überaus elegante Linie, deren Gesanglichkeit durch einen biegsamen, atmenden Gitarrenpart begleitet wurde, der nie dekorativ, sondern immer motivisch getragen war. Auch der Komposition „Siete canciones populares españolas“ von Manuel de Falla näherte sich das Duo mit Sinnlichkeit, ohne in Kitschigkeit zu verfallen.
Gegenüber der Barock-Linie brachte die „Sonatina bulgarica“ des Komponisten Atanas Ourkouzounov und Béla Bartóks „Rumänische Volkstänze“ rhythmische Frische und tänzerische Begleitung mit feinen dynamischen Akzenten in den Konzertabend. Nach der Pause überzeugte das Duo zunächst mit der sehr bekannten Melodie “Die Forelle” von Franz Schubert, danach insbesondere bei Maurice Ravels „Valses nobles et sentimentales“ mit einem äußerst farbigen Gitarrenpart, der mit der singenden Geige aufs Beste korrespondierte. Die Stücke entfalteten so eine impressionistische Textur, die Wärme und Eleganz ausstrahlt. Vielleicht den Höhepunkt und auch Abschluss des Sonntagskonzerts bildete das Stück „Histoire du Tango“ von Astor Piazzolla, das als ekstatisches Gegenstück zu dem bisher gehörten erschien – nämlich verführerische Rhythmen, synkopierte Akzente als unerwartete Unterbrechung der Rhythmik und leidenschaftliche Linienführung, bei der die Geige singt und die Gitarre eine pulsierende Begleitung liefert.
Die Violinistin Klara Gronet, die auch mimisch und gestisch brillierte, und der Gitarrist Konstantinos Zachariadis präsentierten mit ihrer ungewohnten instrumentalen Kombination ein überzeugendes Programm, in dem die beiden technische Exzellenz und eine grandiose musikalische Subtilität mit einer klaren erzählerischen Linie vereinten. Das Publikum bedankte sich mit reichlich Applaus bei den beiden Musikschaffenden für diesen eindrucksvollen und wunderschönen Abend.
Als nächstes steht das Kammermusikfestival des Kulturkreises vom 3. bis 5. Oktober auf dem Programm. Weitere Informationen dazu: kulturkreis-hoesel.de/programm.