Ratingen | Die Stadt bekommt medizinischen Zuwachs – allerdings nicht in Form eines weiteren Kassenangebots, sondern als bewusst gesetzte Ergänzung: Dr. med. Vivien Lorena Ivan, Ärztin in der Radiologie und Clinician Scientist an der Universitätsklinik Düsseldorf (UKD), hat in der Feldstraße 1 die Privatpraxis „Conceptual Med“ eröffnet.
Ihr Ansatz: minimal-invasive, ärztlich geführte Behandlungen und Akupunktur – keine klassische Schönheitschirurgie, sondern konzeptionelle, medizinisch-ganzheitliche Hilfestellung für Menschen mit Beschwerden, Narben, funktionellen Einschränkungen oder belastenden Veränderungen des Erscheinungsbildes. Die Praxis rechnet privat oder als Selbstzahlerleistung ab.
Dr. Vivien Lorena Ivan bleibt dem UKD parallel treu: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie ist sie im Team der Radiologie tätig; erreichbar ist sie dort über die Institutsadresse – ein Hinweis darauf, dass Forschung, Lehre und klinischer Alltag weiterlaufen. In Düsseldorfs Radiologie ist sie u. a. in Arbeitszusammenhängen mit neurovaskulären Fragestellungen und digitaler Bildgebung gelistet.
Wissenschaftlich hat sich Ivan früh mit einem heiklen Thema befasst, das in den vergangenen Jahren die Schlagzeilen bestimmte: die mechanische Thrombektomie bei Schlaganfällen. Ihre Dissertation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf behandelt die Thrombektomie bei Verschlüssen des M2-Segments der Arteria cerebri media – ein Bereich, über dessen optimale Versorgung lange gerungen wurde. Publikationen aus dem UKD-Umfeld, an denen Ivan beteiligt ist, vertiefen das Feld bis hin zu Versorgungsfragen: von technischen und anatomischen Aspekten über Versorgungslücken-Analysen mittels Fahrzeit-Isochronen bis zu internationalen Kongressbeiträgen. Was heißt das für Ratingen? Wer heute ärztliche Hilfe sucht, findet in der Innenstadtpraxis kein “Beauty-Studio”, sondern eine Medizinerin mit klinischem Hintergrund in Bildgebung und Intervention. Das Portfolio der Privatpraxis reicht – laut Auftritt – von minimal-invasiven Verfahren (etwa Injektions- und Narbenbehandlungen) über Akupunktur bis zu regenerativen Ansätzen. Der Claim „Ästhetische Medizin. Individuell. Ganzheitlich.“ ist programmatisch: Es geht um funktionale Linderung und Lebensqualität, nicht um operative Umformungen. Für gesetzlich Versicherte bleibt dies Ergänzung – kassenärztliche Leistungen bietet die Praxis nicht an.
Die Doppelrolle – Klinik und Privatpraxis – ist dabei kein Widerspruch, sondern Teil des Konzepts. Im Klinikbetrieb entstehen Expertise, Routine und ein wissenschaftlicher Blick; in der Praxis lassen sich zeitintensive, individuelle Strategien abbilden, die im Regelbetrieb oft zu kurz kommen. Zugleich bleibt die Einordnung wichtig: Viele Angebote zählen zur IGeL- bzw. Selbstzahler-Schiene. Transparenz über Indikation, Nutzen und Grenzen ist deshalb entscheidend – und die betont Ivan, die ihre Praxis ausdrücklich privatärztlich positioniert.
Auffällig ist, wie sehr Ivans wissenschaftliche Spur in die Praxis hineinragt. Arbeiten aus dem UKD-Umfeld behandeln nicht nur die Wirksamkeit und Sicherheit interventioneller Schlaganfall-Therapien, sondern auch das Systemische: Wo fehlen Zentren? Wie lang sind Anfahrten? Solche Fragen zeigen eine Ärztin, die Gesundheit nicht als Einzelfall, sondern als Versorgungsaufgabe denkt. Das passt zu Ratingen, wo nach dem Klinik-Aus die ambulanten Strukturen aufwerten – und wo spezialisierte Privatangebote nur dann sinnvoll sind, wenn sie Brücken zur Regelversorgung bauen: Ärztlich geführt, mit klarer Indikationsstellung und ohne unrealistische Heilsversprechen.
Fazit: Mit Conceptual Med bringt Dr. Vivien Ivan ein klinisch fundiertes, minimal-invasives Angebot nach Ratingen, das medizinische Präzision und ganzheitliche Betreuung verbinden will. Wer hier einen schnellen “Schönheitsfix” erwartet, wird enttäuscht – wer dagegen ärztlich geprüfte, individualisierte Verfahren sucht, findet eine Ansprechpartnerin mit UKD-Background, Publikationserfahrung und einer klaren Haltung zu Qualität und Indikation. In einer Stadt, die ihre Versorgung neu ordnet, ist das ein sinnvolles Mosaiksteinchen – neben, nicht statt der haus- und fachärztlichen Regelversorgung