Freuen sich über den Start des Natur- und Umweltschutzprojektes „Cromfordwiesen“ (von links): Bürgermeister Klaus Pesch, Jörg Weskamp (Abteilungsleiter Stadtgrün, Amt Kommunale Dienste), Umweltdezernent Prof. Dr. Bert Wagener, Landschaftsplaner Gerhard Niedzielski und Julia Ostermann (Amt Kommunale Dienste). Foto: Stadt Ratingen
Freuen sich über den Start des Natur- und Umweltschutzprojektes „Cromfordwiesen“ (von links): Bürgermeister Klaus Pesch, Jörg Weskamp (Abteilungsleiter Stadtgrün, Amt Kommunale Dienste), Umweltdezernent Prof. Dr. Bert Wagener, Landschaftsplaner Gerhard Niedzielski und Julia Ostermann (Amt Kommunale Dienste). Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Im Tal der Anger im Bereich zwischen Kalkbahn und Poensgenpark tut sich was: Aus den ehemaligen „Bleichwiesen“ hinter der früheren Cromford-Fabrik wird ein öffentlicher Grünzug mit überregionaler Wirkung. Für das Projekt „Erlebnisraum Cromfordwiesen“ fand am 19. Juli der symbolische 1. Spatenstich statt.

„Die neue Grünanlage sorgt für noch mehr Lebensqualität in unserer Stadt, sie wird ein attraktiver Ort der Begegnung und Erholung für alle Altersgruppen“, sagte Bürgermeister Klaus Pesch zum Startschuss der Umgestaltungsmaßnahme.

Die Cromfordwiesen sind ein wichtiger Bestandteil der Grünkonzeptentwicklung in Ratingen. Mit ihrer Neugestaltung wird die gesamte Grünachse vom Haus zum Haus über den Poensgenpark zum Blauen See noch attraktiver für Besucherinnen und Besucher. Die Federführung für die Umsetzung des Projektes hat die Abteilung Stadtgrün des Amtes Kommunale Dienste übernommen.

Das Plangebiet ist ca. 1,7 Hektar groß. Ziel ist es, die derzeit struktur- und artenarme Fettwiese, die bisher zweimal im Jahr gemäht wurde, in eine naturnahe Grünanlage umzuwandeln. Entstehen wird ein schönes Naherholungsgebiet, ein Ort zum Durchatmen, für Spaziergänge und kleine Radtouren. Kurz: ein Freizeiterlebnis mit natur- und kulturgeschichtlichem Hintergrund.

Neue Fuß- und Radwege werden sich durch die Wiesenlandschaft ziehen, Lehrpfade und ein Aussichtspunkt machen die Natur erlebbar. Durch wasserbauliche und naturschutzfachliche Maßnahmen werden die Auenflächen naturnah umgestaltet, um künftig neuen tierischen Bewohnern gute Lebensbedingungen zu bieten. „Das sind alles Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der natürlichen Umwelt und zugunsten der biologischen Vielfalt. Die Menschen erhalten neue Zugänge zur Natur, darüber freue ich mich sehr“, sagt Umweltdezernent Professor Dr. Bert Wagener.

Im Mittelpunkt des umgestalteten Bereichs steht eine spindelförmige Anlage mit Färberpflanzen. Denn die Wiese liegt in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Baumwollspinnerei Cromford, dem heutigen Industriemuseum des LVR. Die Wegeführung umrahmt mit ihren Windungen die Blumenbeete mit den Färberpflanzen. Weiterhin entsteht hier ein zentraler Platz mit Informationstafeln und Sitzmöglichkeiten.

Ein Hauptweg führt gerade durch den Park – wer länger verweilen möchte, kann aber auch ein paar Schleifen ziehen, sich informieren und den Landschaftsraum entdecken. Für museumspädagogische Angebote wird ein überdachter Pavillon errichtet.

Entlang der Kalkbahn wird eine Streuobstwiese angelegt, alte Obstbaumsorten werden angepflanzt und Totholzbiotope errichtet. Ein dezentraler Beobachtungspunkt ermöglicht es, den Landschaftsraum abseits des Hauptwegs zu genießen. In unmittelbarer Nähe – und für die Geschichte des Industriemuseums von zentraler Bedeutung – fließt die Anger, die ebenfalls aufgewertet wird. Die Uferböschung wird abgeflacht, die Anger kann somit besser erreicht werden und rückt näher ins Blickfeld.

Die Umsetzung des Projektes erfolgt ressourcenschonend. Nach Möglichkeit bleiben alle Materialien wie zum Beispiel Oberboden, Rasendecke oder Häckselgut an Ort und Stelle und werden unter anderem verwendet, um den Aussichtsturm zu modellieren.

Das Projekt wird zu knapp 75 Prozent mit Fördermitteln des Bundes zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gefördert, insgesamt beläuft sich die Bausumme auf 730.000 Euro. Nach jetzigem Stand wird das Projekt bis Ende 2023 fertiggestellt sein.