Professor Roland Sturm ist Politologe der Friedrich-Alexander-Universität. Foto: Harald Sippel
Professor Roland Sturm ist Politologe der Friedrich-Alexander-Universität. Foto: Harald Sippel

Ratingen. Im vorletzten öffentlichen Gastvortrag des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung „Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“ im Oberschlesischen Landesmuseum spricht Professor Roland Sturm am Donnerstag, 19. Oktober, ab 18.30 Uhr zum Thema „Nordirland und Schottland: Identitäten im (unlösbaren?) Konflikt“. Der Eintritt ist frei.


„Die Gesellschaften in Nordirland und Schottland sind gespalten. Unionisten (pro-britische Identität) stehen Nationalisten (auf Unabhängigkeit bedachte Identität) gegenüber. Hier wie dort sollte es eine regionale Selbstverwaltung geben, die diese Spaltung überwindet. Trotz oberflächlicher Gemeinsamkeiten sind beide Loyalitätskonflikte grundverschieden“, heißt es in der einleitenden Feststellung. Der Vortrag untersucht die historischen und aktuellen Ursachen der Dauerkonflikte, zeigt ihre Entwicklung auf und diskutiert ihren aktuellen Stand mit Blick auf zukünftige „Lösungen“.

Professor Roland Sturm ist seit 1996 ordentlicher Professor für Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 2000 bis 2008 war er Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Gastprofessor an der University of Washington, Seattle (1992), Gastprofessor an der Peking University (2007) und Gastprofessor an der Universität Pompeu Fabra (2014). 15 Jahre lang war er Mitglied des Vorstands der Sektion Vergleichende Politikwissenschaft der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft und ist seit 2009 Vertrauensdozent der Hanns-Seidel-Stiftung. Er ist Verfasser von zahlreichen Publikationen wie unter anderem der Monographie „Das Schottland-Referendum. Hintergrundinformationen und Einordnung“ (2015) und des profunden Länderberichts Großbritannien für die Bundeszentrale für politische Bildung (2019), der vertiefte Einblicke in Geschichte, Politik, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft eines Landes auf Identitätssuche vermittelt.

Die durch die Vortragsreihe thematisch ergänzte Sonderausstellung „Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“ greift noch bis zum 18. Februar 2024 die komplexe Thematik der Teilung Oberschlesiens im Jahr 1922 auf und knüpft zugleich an zeitgeschichtliche Ereignisse und aktuelle gesellschaftspolitische Prozesse in Europa an. Details und weitere Informationen sind auf der Website www.oslm.de zu finden.