Ratingen. Jährlich am dritten Wochenende im September findet der World Clean-up-day statt, Unrat gesammelt wird dann auch im Ratinger Stadtgebiet. Beim 21. Homberger „Dreck-weg-Tag“ haben am Samstag etwa 150 Engagiert bei bestem Wetter über eine halbe Tonne Müll aus der Natur geholt.
Um 10 Uhr ging es für die Aktiven los an der Christian-Morgenstern-Schule los: Sammelbezirk wählen, Warnweste, Handschuhe, Greifer und Müllsäcken schnappen und Stadtteil aufhübschen. Rund 150 Menschen hatten bei der diesjährigen Aktion in Homberg mitgemacht, unterstützt von der Stadt Ratingen, die das Material zur Verfügung stellte.
„Altersmäßig war von einem bis 80 Jahren alles vertreten, wenngleich Familien mit Kindern im Grundschulalter die Mehrheit stellten“, so das Resümee von Organisator Sebastian Reiff. Nicht nur die Aussicht auf einen sauberen Stadtteil, sondern auch sonnige Wetter motivierte zur Teilnahme. Gesammelt wurde in ganz Homberg: von der Schneppersdelle bis zum Ententeich.
Andreas Grabow, Bezirksbeamter der Polizei Ratingen, unterstützte dabei durch
seine Präsenz an den Hauptverkehrsstraßen. Zurück an der Christian-Morgenstern-Schule konnten sich die Helfer mit Grillwürstchen, Waffeln, Kuchen und Getränken stärken. „Diese wurden dieses Jahr über einen Fördertopf des Landes NRW finanziert, bei dem Nachhaltigkeitsinitiativen gefördert wurden“, so Reiff. Für die junge Generation bot das Jugendamtsteam mit dem Spielmobil Felix Spielmöglichkeiten auf dem Pausenhof an.
In Summe sei etwa eine halbe Tonne Müll zusammen, darunter zwei Bürodrehstühle und ein Bügelbrett, zieht Reiff Bilanz. Als Abstellort für den Unrat hatten Unbekannte den Altglas-Container auf der Unteren Steinhauser Straße ausgesucht.
Gegenüber dem Vorjahr sei die gefundene Müllmenge jedoch zurückgegangen, so Sebastian Reiff. Das liege vor allem daran, dass weniger große, illegal in der Natur beziehungsweise im Stadtgebiet entsorgte Gegenstände gefunden worden seien. Der normale Müll auf Hombergs Straßen und Wegen sei auf gleichem Niveau geblieben.
Daher sieht das Organisationsteam auch weiterhin den Bedarf für einen Dreck-weg-Tag. „Wer weiß, wie Homberg aussähe, wenn nicht die Jugend seit über 20 Jahren selber mal den Dreck von anderen Leuten weggeräumt hätte“, mahnt Reiff.
Die Veranstaltung endete letztlich um 14 Uhr endete. Die etwa 500 Kilogramm Abfall werden von der Stadt Ratingen zeitnah abgeholt und entsorgt.
„Auf keine Begeisterung stieß der Wunsch der Stadtverwaltung Ratingen, den Homberger Termin vom Herbst auf das Frühjahr zu verlegen, um dann einen großen Ratinger Dreck-weg-Tag durchzuführen“, erläutert Sebastian Reiff. Das Organisationsteam ist allerdings davon überzeugt, dass eine „lokale und unabhängige Aktivität in Homberg nicht nur das Gemeinschaftsgefühl im Dorf stärkt“. Auch praktische Gründe gäbe es: „Sich das Sammelequipment am Zentralmateriallager in Ratingen-West abzuholen und nach dem Müllsammeln in Homberg dort für eine Bratwurst hinzufahren macht umwelttechnisch nicht wirklich Sinn“, so Reiff. Außerdem seien in jüngster Vergangenheit schon die städtischen Greifzangen knapp geworden, wenn nur in Lintorf parallel Müll gesammelt wurde. Die Homberger richten daher einen Appell an die Stadtverwaltung; Man möge den eingespielten Prozess mit dem hochmotivierten ehrenamtlichen Helfern so belassen wie er ist.