Akten türmen sich auf einem Tisch. Foto: pixabay
Akten türmen sich auf einem Tisch. Foto: pixabay

Ratingen. Die Gewerkschaft Verdi hat im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen für Donnerstag, 6. Februar, erste betriebsnahe Streikmaßnahmen in Ratingen angekündigt.


Mit den Streikmaßnahmen reagiert die Gewerkschaft auf die erste Verhandlungsrunde vom 24. Januar in Potsdam, die ergebnislos vertagt wurde. „Absolut enttäuschend“, so lautet das Fazit von Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. „Die Beschäftigten sind stinksauer“, berichtet sie. Denn in der ersten Verhandlungsrunde hätten die Arbeitgeber keine Bereitschaft zu ernsthaften Verhandlungen erkennen lassen, teilt die Gewerkschaft mit.

Verdi ruft daher nun am Donnerstag die Stadtverwaltung Ratingen zum ganztägigen Streik auf. Mit Einschränkungen bei Bürgerbüros und anderen städtische Dienstleistungen sei zu rechnen, aber auch städtische Kitas würden geschlossen bleiben und Mülltonnen nicht geleert, so Verdi.

„Es braucht Lösungen für starke Überlastung durch Personalmangel und Arbeitsverdichtung sowie ein starkes Zeichen, um den öffentlichen Dienst für Fachkräfte attraktiver zu machen. Bundesweit fehlt Personal für rund 500.000 Stellen“, erklärt Stephanie Peifer. Man wolle Druck machen, damit „die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde vorlegen“.

Verdi fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17. und 18. Februar in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. bis 16. März ebenfalls in Potsdam angesetzt.