Leon Vollstedt vom Ratinger Triathlon-Team. Foto: Petko Beier
Leon Vollstedt vom Ratinger Triathlon-Team in Akton. Foto: Petko Beier

Ratingen. Die Premiere des Triathlon-Teams Ratingen 08 in der 1. Triathlon-Bundesliga ist ordentlich, aber nicht ganz so wie erhofft verlaufen. Rang zwölf stand nach einem Sprinttriathlon über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer auf den Rad und fünf Kilometern Laufen in Ubstadt-Weiher (Kraichgau) zu Buche. Leon Vollstedt, Jan Ortjohann, Callum Stedman und Thomas Jon Kristensen haben sich somit in der bel étage des deutschen Triathlons angemeldet.

„Das war ein Wahnsinns-Wochenende“, fasste Teamleiter Georg Mantyk seine Eindrücke kurz und prägnant zusammen. „Die Atmosphäre rund um ein solches Erstligarennen ist schon sehr besonders. Gekrönt wurde diese noch durch die vielen mitgereister TTRler, darunter auch die weiteren Mitglieder des Ligateams. Vielen Dank dafür, die Chemie stimmt bei uns.“

Sportlich fanden der Coach und die Athleten indes ein paar Haare in der Suppe, speziell in der des Hardtsees. „Abgesehen von Leon Vollstedt haben unsere Starter nicht ihre Leistungen wie erhofft abrufen können“, so Mantyk. Der Brite Callum Stedman büßte im Schwimmen etwas überraschend wertvolle Sekunden ein und verpasste so die erste Radgruppe. Thomas Jon Kristensen aus Dänemark bekam im Kampf um die beste Linie an einer Boje einen Schlag, verlor seine Schwimmbrille und letztlich viel Zeit. Jan Ortjohann hatte Probleme beim Laufen. „Rang zwölf ist in Ordnung, aber wir hatten auf einen Platz unter den ersten zehn geschielt.“

Bester im neuen Renndress mit den neuen Partnern (Über den Berg, Schlate, Roeßler, FLT, GDS und Stadtwerke Ratingen) war Leon Vollstedt, der nach 50:48 Minuten als 30. die gut besuchte Ziellinie im Kraichgau erreichte. Ihm folgte Jan Ortjohann, dessen 51:21 Minuten für Rang 37 reichten. Exakt 52:00 Minuten zeigte die Uhr, als Callum Stedman seinen Wettbewerb beendet hatte, womit er als 47. in der Rangliste steht. Die ersten drei eines jeden Teams kamen in die Wertung, so dass das TTR eine Platzziffer von 114 summierte. Thomas Jon Kristensen (52:43 Minuten) erzielte somit das so genannte „Streichresultat“, als er auf Platz 52 einlief. Nach dem faux-pas im Wasser hatte er die schnellste Laufzeit des Ratinger Quartetts auf dem engen Laufkurs direkt am See hingelegt.

Ligaverbleib als Ziel

16 Herren-Mannschaften sind 2024 in der 1. Triathlon-Bundesliga am Start, zwei steigen ab. Mit der Platzziffer von 114 lag das TTR knapp hinter Potsdam (111), der Abstand zu Platz zehn betrug indes schon 35 Plätze. Auf der anderen Seite waren die zwei aktuellen Schlusslichter (Weimar und Würzburg) 26 Ziffern schlechter als die Dumeklemmer. Überlegener Sieger im Landkreis Karlsruhe war die Sportunion Neckarsulm.

Ohnehin stets optimistisch geht Mantyk jetzt mit positiver Einstellung die kommenden Aufgaben an. Das nächste Rennen wird am 21. Juli in Tübingen ausgetragen. Nach aktuellem Stand sollen wieder Vollstedt, Ortjohann, Stedman und Kristensen in den Neckar springen. „Die Jungs waren alle vier nicht wirklich glücklich mit ihren Auftritten“, verrät er den Hintergrund dieses Gedankengangs. „Daher sind sie topmotiviert zu zeigen, was sie wirklich im Tank haben. Läuft es mit etwas weniger Problemen, bin ich sicher, dass wir auch eine bessere Team-Platzierung erzielen können.“

Informationen zum Triathlon Team Ratingen finden sich unter ttr08.de. Eine Webseite für das Bundesliga-Team befindet sich aktuell noch im Aufbau.

Vollstedt: „Dass ich das mit dem TTR erleben darf, ist nicht selbstverständlich“

Mit zwei „Jungen Wilden“ aus der Ratinger Jugend und zwei internationalen Startern ging das Triathlon Team Ratingen 08 in die 1. Bundesliga-Premiere im Kraichgau. Dumeklemmer Leon Vollstedt wurde im Sprinttriathlon (750 Meter, 20 Kilometer, 5000 Meter) bester des TTR in seinem ersten Rennen auf diesem Niveau. Nach diesem beantwortete er drei kurze Fragen.

„Das war auf jeden Fall eine wirklich tolle Erfahrung“, so Leon Vollstedt. „Ein Rennen am Abend, mit einer echt besonderen Atmosphäre, mit vielen Zuschauern an der Strecke, auch vielen Ratingern. Das war bewegend. Zum Rennen: Als kurz vor dem Schwimmen die Startmusik mit „Final Countdown“ anfing, konnte ich den Moment komplett genießen, weil ich wusste, wie viel Arbeit es mich gekostet hat, in diese Situation zu kommen. Daher habe ich auch im Rennen, bei allem Fokus, versucht, viel zu genießen, Spaß zu haben und Erfahrung zu sammeln.“

Was das Besondere an einem Erstliga-Rennen sei? Vollstedt sagt: „Das Besondere ist das hohe Leistungsniveau. Hier sind viele Profis am Start und es macht unfassbar Freude, sich mit den besten Athleten, zum Teil der Welt, zu messen und ein Rennen mit denen zu gestalten. Das ist echt was Spezielles, selbst wenn man mit vielen letztlich nicht mithalten kann im Moment. Und dass ich das mit meinem Team, dem TTR, erleben durfte macht es noch besser, denn das ist alles andere als selbstverständlich.“

Und die Ambitionen des Teams in den nächsten Rennen? „Ich denke, Platz zwölf war ein gutes Teamergebnis, was die Premiere umso toller macht übrigens“, so Leon Vollstedt. „Wir wollen nun ähnlich gute Starts wie im Kraichgau erzielen. Gerade weil noch viel Verbesserungspotential da war am Samstag, sollte unser Ziel sein, möglichst früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das wäre natürlich optimal.“