Ehrungen und Beförderungen für die Angehörigen der Feuerwehr. Foto: FW Ratingen
Ehrungen und Beförderungen für die Angehörigen der Feuerwehr. Foto: FW Ratingen

Ratingen. Am Freitag hat in der Stadthalle die Versammlung der Ratinger Feuerwehr stattgefunden.


Erstmals wieder mit Gästen hatte die Feuerwehrwehr ihre diesjährige Vollversammlung durchführen können. Und die sind zahlreich erschienen – aus dem Feuerwehrwesen, der Familie der Blaulichtorganisationen, des Landtags sowie des Stadtrates und der Stadtverwaltung, wie aus dem Bericht der Ratinger Wehr hervorgeht.

„Schön, Sie alle als Gast bei uns zu haben!“ leitete Feuerwehrchef René Schubert den feierlichen Abend ein. Bürgermeister Klaus Pesch schließt sich den Worten seines Vorredners an und betont in seiner Rede die Wichtigkeit der Feuerwehr für die Stadt Ratingen. Er lobt die tatkräftige Unterstützung der beruflichen und ehrenamtlichen Kräfte: „Bei allem Negativen ist es aber jetzt auch richtig positiv gestimmt in die Zukunft zu schauen und die Aufgaben, die vor uns liegen zu Schultern. Dazu gehört natürlich auch die Erhaltung beziehungsweise der Ausbau der Schlagkraft der Ratingen Wehr“, so Pesch mit Blick auf den neuen Brandschutzbedarfsplan und die Personalentwicklung.

In der Ansprache des Leiters der Feuerwehr René Schubert und des Stadtbrandinspektors der Feuerwehr Ratingen Uwe Schneiders gab es Informationen zum letzten Jahr und zu den anstehenden Herausforderungen: Das Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Ratingen ist in guter Erinnerung.

Die Einsatzzahlen von Feuerwehr und Rettungsdienst haben laut Blaulichtorganisation mit 21.183 einen Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Feuerwehralarmierungen sind über die letzten zehn Jahre um 83 Prozent angestiegen.

Die Personalentwicklung sei positiv: Mit 658 Mitgliedern hat die Feuerwehr einen neuen Höchststand erreicht. Die Aufgaben des Bevölkerungsschutzes, Pandemie, Naturkatastrophen, Krieg, Flüchtlinge oder der Energiemangellage fordern die Wehr allerdings auch über den normalen Dienstbetrieb hinaus. Die Einbindung der Feuerwehr Ratingen in ein Modul des EU-Katastrophenschutzverfahrens für Vegetationsbrandbekämpfung ist hier eine der neuen Herausforderungen.

Bewährt habe sich bereits die Personalentwicklung der Berufsfeuerwehr mit Ausbildung an der neuen Kreisfeuerwehrschule, hieß es von offizieller Seite. Im Rettungsdienst erfordere der angespannte Arbeitsmarkt neue Vergaben von Leistungen.

Die Zielerreichung der Schutzziele im Brandschutz ist weiter abgesunken, beim Schutzziel 1 auf 41 Prozent. Die Notwendigkeit des neuen Brandschutzbedarfsplans wird nochmals deutlicher.

Anschließend begann der große Part der Beförderungen, Ernennungen und Funktionsbestellungen zu. Die Zugänge beim beruflichen Personal und den ehrenamtlichen Angehörigen konnte Schubert gar nicht vorlesen. Mit 71 Neuzugängen wäre die Lesezeit für alle Namen zu hoch gewesen. Die gewonnene Zeit wurde für die ganzen Beförderungen, die auf Grund von Lehrgängen und Weiterqualifizierungen erreicht wurden, genutzt. Weitere Feuerwehrkräfte wurden in ihren neuen Funktionen bestellt, so zum Beispiel Staffel-, Gruppen- oder sogar Zugführer.

Ehrungen für Dienstzeiten und Engagement

Die Ehrenzeichen in Silber und Gold wurden für 25-jährige und 35-jährige aktive Dienstzeit in der Feuerwehr vergeben: Hier konnten aus den Reihen der Gäste neben Kreisbrandmeister Torsten Schams auch der Bezirksbrandmeister Mirko Braunheim und der Inspekteur der Feuerwehr Helmut Probst unterstützen.

Der Verband der Feuerwehr ehrte Klaus Surmann, Jürgen Knur und Bernd Plönes für ihre 50-jährige und Eberhard Schauer für die 60-jährige Mitgliedschaft bei der Feuerwehr. Jan Heinisch, als Leiter der Feuerwehr Heiligenhaus und als Mitglied des Landtages unter den Gästen, konnte hier in seiner Funktion als Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW unterstützen.

Brandamtmann Rolf Schneiders wurde mit der Einsatzmedaille „Fluthilfe 2021“ des Landes Rheinland-Pfalz geehrt. Er war während der Flutkatastrophe mehrere Tage überörtlich im Einsatz und arbeitete direkt vor Ort aktiv im Krisenstab mit.

Die Ehrenzeichen der Feuerwehr der Stadt Ratingen verlieh Bürgermeister Pesch in diesem Jahr entsprechend einem Ratsbeschluss in Silbern an Stefan Krause, Löschgruppe Hösel; Martin Schlepütz, Löschzug Mitte; und Sondereinheit IuK und Hendrik Schmitz, Löschzug Breitscheid; sowie in Gold an Leo Blasberg Löschzug Lintorf.

Der Deutsche Feuerwehrverband würdigte die Zimmerei Thüs als Unternehmen, die das Ehrenamt der Feuerwehr besonders unterstützen. Die beiden Brüder Thüs stellen bei Feuerwehreinsätzen nicht nur Personal frei, sie nehmen als Angehörige der Feuerwehr selbst an den Einsätzen teil. Zukünftig wird die Plakette die Zimmerei schmücken.

Nachdem die Feuerwehrleute der französischen Städte Les Quesnoy und Maubeuge ebenfalls ihre Grußworte übermittelt hatten, konnte die Veranstaltung in die Hauptfeuer- und Rettungswache Ratingen verlegt werden, wo der festliche Abend gemeinsam ausgeklungen ist.