Friedemann Gobrecht hat eine Bestzeit erreicht. Foto: privat
Friedemann Gobrecht hat eine Bestzeit erreicht. Foto: privat

Ratingen. Zum zweiten Mal ist Friedemann Gobrecht im Fränkischen Roth bei Nürnberg über die Langdistanz an den Start gegangen. Sein Programm: 3,8 Kilometer im Wasser,  180 Kilometer auf dem Rad und 42,195 Kilometer in Laufschuhen.


Nachdem Friedemann Gobrecht bereits im Jahr 2021 unter eingeschränkten Corona-Bedingungen gestartet war, wollte er die berühmte Stimmung an der Strecke noch einmal ohne Einschränkungen erleben dürfen.

Nach einer achtmonatigen Vorbereitung mit anfänglich einigen Infekten sah es bis vor zwei Wochen bei seinen Probewettkämpfen nach einer sehr guten Form aus. Er war positiv gestimmt, sein Ziel – die Langdistanz unter 9h zu finishen – zu erreichen. Leider infizierte er sich zwei Wochen vor dem Wettkampf mit dem Corona Virus, sodass er sein Training unterbrechen musste. Nach Zweifeln und Abwägungen nicht starten zu können, bekam er jedoch eine Woche vorher die ärztliche Freigabe, starten zu dürfen.

Am Sonntag ging es dann zusammen mit 5.000 anderen Startern um 7 Uhr morgens in den 21°C warmen Main-Donau-Kanal. Hier schwamm Friedemann die 3,8 km in 1:04h, was genau seiner angepeilten Zeit entsprach. Anschließend fuhr er die 180km Rad mit 1700Höhenmetern in einem 38km/h Schnitt und erreichte auf die Minute genau seine angepeilte Zeit von 4:45h. Während es beim Radfahren mit 14 °C noch ziemlich frisch war und zudem immer wieder Regenschauern einsetzen, kam beim Laufen die Sonne heraus. Dementsprechend spielte Kühlung eine große Rolle, die Friedemann jedoch souverän meisterte. Allerdings konnte er sich auf den letzten 20 Kilometer der Radstrecke sowie auf den ersten 20km der Laufstrecke aufgrund von Magenproblemen nicht mehr verpflegen.

Zudem sah er seine Zielzeit von unter 9h greifbar und lief den Marathon etwas zu schnell an. Dies zollte ab dem Halbmarathon Tribut und er musste das Tempo herausnehmen. „Ich dachte zwischenzeitlich, ich müsste aufgeben. Ich hatte keine Kraft mehr, konnte die Beine nicht mehr heben und es ging mir gar nicht gut.“, so Friedemann. „Durch die Unterstützung an der Strecke und 3 Energie-Gels auf einmal ging es allerdings so langsam wieder, sodass ich das Tempo auf der zweiten Hälfte wieder etwas anziehen konnte.“

So lief er den Anstieg nach Büchenbach souverän hoch und musste im Gegensatz zu vielen anderen keine Gehpausen einlegen. Am Ende lief er mit einer Marathonzeit von 3:20h und einer Endzeit von 9:14h getragen von der Stimmung im Stadion gemeinsam mit seinem zweijährigen Sohn ins Ziel.

„Sowohl in der Vorbereitung als auch während des Wettkampfs lief nicht immer alles optimal. Unter perfekten Bedingungen hätte ich meine Zielzeit sicherlich erreichen können. Trotzdem bin ich mehr als stolz und zufrieden, mich bei meiner dritten Langdistanz um mehr als eine halbe Stunde im Vergleich zur ersten Langdistanz verbessert zu haben.“, resümiert Friedemann abschließend.