Ratingen. Anlässlich des 750-jährigen Stadtbestehens im Jahr 2026 spricht sich die Grüne Fraktion im Rat der Stadt Ratingen für eine nachhaltige Umsetzung der von der CDU ins Spiel gebrachten Baumpflanz-Idee aus.
Statt 75.000 Setzlinge auf einem privaten Forstgelände möchten die Grünen, dass im Stadtgebiet gezielt größere Bäume gepflanzt werden – dort, wo sie auch direkt der Stadtgesellschaft zugutekommen. Bei der Ratssitzung am 27. Mai wird darüber entschieden.
„Wir unterstützen ausdrücklich die Idee, das Stadtjubiläum mit einem Zeichen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu verbinden“, sagt Ute Meier, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Aber es reicht nicht, auf einem privaten Forstgelände möglichst viele kleine Setzlinge einzupflanzen. Entscheidend ist, dass diese Bäume auch das Stadtbild prägen, die Lebensqualität erhöhen und langfristig das Mikroklima verbessern.“
Kritisch sehen die Grünen den Vorschlag, für ein oder zwei Euro pro Stück winzige Setzlinge zu pflanzen. „Diese Setzlinge haben nicht nur bei der aktuellen Trockenheit kaum Überlebenschancen“, erklärt Meier. „Ein Großteil der Bäume würde voraussichtlich eingehen – Fachleute sagen uns bis zu 95 Prozent. Und Folgekosten für die notwendige Pflege hat die CDU überhaupt nicht eingeplant. Damit würde nur sinnlos Geld verbrannt.“
Auch Ratsmitglied Bernhard Schultz betont: „Es geht nicht um Quantität, sondern um Qualität. 75.000 ist ohnehin eine vollkommen unrealistisch hohe Anzahl, wer soll die alle pflanzen? Wenn wir stattdessen direkt im Stadtgebiet gezielt größere Bäume pflanzen, dann leisten wir einen echten Beitrag zur ökologischen Stadtentwicklung. Und wir schaffen für die Bürgerinnen und Bürger bleibende Erinnerungen an das Jubiläum, die man sehen und spüren kann.“
Die Grüne Fraktion spricht sich deshalb für die Pflanzung standortgerechter, bereits größerer Bäume aus. Für den von der Stadtverwaltung üblicherweise für einen Baum inklusive Pflanz- und Folgekosten kalkulierten Preis von 1.500 EUR könnten so 75 Bäume gepflanzt werden. Diese dann unmittelbar im Stadtgebiet, wo sie den Bürgerinnen und Bürgern direkt zugutekommen, mit weniger Pflegeaufwand und sehr guten Überlebenschancen.
In der kommenden Woche steht das Thema auf der Tagesordnung der nächsten Ratssitzung. Die Grünen hoffen, dass ihr Änderungsantrag Zustimmung findet. „Falls sich keine Mehrheit für unseren Vorschlag ergibt, wünschen wir uns zumindest, dass der Rat die Verwaltung mit der Erarbeitung eines tragfähigen Kompromissvorschlags beauftragt, wie es bereits im Fachausschuss, dem Umweltausschuss, beschlossen wurde. Denn im Fachamt sitzen ja schließlich unsere Fachleute, diese können die Standortmöglichkeiten, Realisierbarkeit und Folgekosten am besten abschätzen“, so Meier abschließend.