Die Kräfte der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen trainieren den Verbau
Die Kräfte der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen trainieren den Verbau von Sandsäcken. Foto: THW / Marko Orlik

Ratingen/Münster. „Am 22. September 2023 kam es um 12.34 Uhr in der Stadt Münster zu einem Erdbeben. Der Stadtteil Handorf ist besonders in Mitleidenschaft gezogen worden. Es sind viele Gebäude betroffen und es ist eine noch unbestimmte Zahl verletzter Personen zu vermuten.“ So lautete das Szenario für eine Übung des Technischen Hilfswerks (THW) Ratingen in Münster, an der Einsatzkräfte aus Ratingen teilnahmen.

Fiktiv wurde daher ein Technischer Zug aus Zugtrupp, Bergungsgruppe sowie mit den Fachgruppen Schwere Bergung, Notinstandsetzung und Notversorgung sowie Wasserschaden/Pumpen über die Regionalstelle alarmiert, um für die Übung in das „Katastrophengebiet“ aufzubrechen. Insgesamt blickten die über vierzig Ehrenamtlichen am Sonntagnachmittag auf ein abwechslungsreiches Wochenende zurück. Alle Szenarien waren so gewählt, dass sowohl Fachausbildung, als auch Zusammenarbeit zwischen den Gruppen trainiert werden konnten.

Im Szenario erhielt der Zugtrupp den Auftrag, bereits am Freitag für eine „Erkundung“ aufzubrechen. Dahinter steckten natürlich die notwendigen Vorbereitungen für die Übung. Mit Unterstützung des Stabes des Ortsverbandes wurden die einzelnen Szenarien am Freitagabend vorbereitet. Die Übungssteuerung für den Samstag wurde durch den Zugtrupp übernommen, der damit einhergehend weite Teile der Aufgaben einer
Einsatzabschnittsleitung trainieren konnte.

Am Samstagmorgen sammelten sich die weiteren Kräfte im Ortsverband, sodass um kurz nach 7 Uhr bei einer kleinen Stärkung die Übungseinweisung durch das Personal des eingerichteten Meldekopfes erfolgen konnte. In kurzer Folge verließen die Teileinheiten den Ortsverband und verlegten nach Münster, wo diese gestaffelt bis 9.30 Uhr eintrafen. Dort ging es bei verschiedenen Übungen darum, die rettenden Handgriffe für den Ernstfall zu lernen oder zu verfestigen.

Am späten Nachmittag waren alle Aufgaben abgearbeitet und die Übung beendet. Der Zugführer und Übungsleiter Kjell Heinze zog ein positives Fazit: „Die Zusammenarbeit zwischen den Teileinheiten lief hervorragend, sodass alle Aufgaben zielorientiert und zügig gelöst wurden. Ich bin mir dennoch sicher, dass alle Kräfte Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen haben, welche zukünftig in die Ausbildung und Einsätze einfließen. Mein Dank gilt allen Beteiligten für diese erfolgreiche Übung.“

Stattgefunden hat die Übung auf dem Übungsplatz Handorf des THW-Landesverbandes NRW. Ebenfalls konnte das angrenzende Außengelände des Instituts der Feuerwehr NRW genutzt werden. Den Abend ließen die Ratinger THW-Kräfte bei Leckerem vom Grill in gemütlicher Runde ausklingen. Nach einer erholsamen Nacht wurde am Sonntagvormittag die Camp-Infrastruktur zurückgebaut und verlastet, sowie das Übungsgelände gereinigt. Die Fachgruppe Notinstandsetzung und Notversorgung nutzte die Chance, um bei allen Fahrzeugen den Treibstoffvorrat aus der mobilen Tankstelle wieder aufzufüllen. Im Anschluss ging es im geschlossenen Verband zurück nach Ratingen, wo für die Ehrenamtlichen am Nachmittag das „Restwochenende“ eingeläutet werden konnte.