Florentine Exner-Anac, Franziska Holl, Joana Wolff und Lisa Rose nach dem Saisonfinale in Vreden. Foto: TTR
Florentine Exner-Anac, Franziska Holl, Joana Wolff und Lisa Rose nach dem Saisonfinale in Vreden. Foto: TTR

Ratingen. Das Triathlon-Team Ratingen 08 (TTR) hat einen zweiten Bundesligisten: Die Damen-Mannschaft der Ratinger ist mit etwas Verzögerung in die 2. Triathlon-Bundesliga Nord aufgestiegen.


Das Erfolgserlebnis erbrachte die starke Saison 2024, in der das Team 82 Punkte in der Endtabelle und drei Podiumsplätze erreichen konnte. Damit waren die Ratingerinnen bundesweit erste Anwärterinnen auf einen Nachrückerplatz, falls ein zunächst qualifizierter Verein nicht in der Bundesliga starten möchte. Dieser Fall trat ein und der Jubel ist groß.

„Das Wichtigste ist, dass wir nun an den Deutschen Meisterschaften in der Mixed Team Relay teilnehmen dürfen“, scherzte Cheftrainer Georg Mantyk, der sich unbändig über den Aufstieg der TTR-Damen freute. „Wir sind als Verein megastolz auf die Leistungen in der Saison 2024. Die Leistungsbereitschaft und die Leistungsstärke des Kaders waren uns bekannt, so dass eine leise Hoffnung auf den Aufstieg bestand. Dass es nun geklappt hat, ist toll.“ Zudem verweist er auf den unglücklichen Saisonstart in Alsdorf, wo durch ein Kreislaufproblem samt Ausstieg der Top-TTRlerin Florentine Exner-Anaç Endplatz zwölf statt einer deutlich besseren Platzierung herausgesprungen ist. „Natürlich gehört das zum Sport dazu und ‚hätte, hätte, Fahrradkette‘, aber bei normalem Verlauf wären wir direkt auf einem Aufstiegsrang gelandet“, lässt er keinen Zweifel aufkommen, dass der Kader diesen Erfolg verdient hat.

Besagter Kader bestand neben Exner-Anaç aus Leni Baumgarten, Franziska Holl, Michaela Melsa, Lisa Rose und Joana Wolff, in Personalunion auch Teamleiterin. Nach Rang zwölf im ersten Saisonrennen folgten die Plätze vier (Hagen), zwei (Indeland), zwei (Krefeld) und drei (Vreden). Dies bedeutete Endrang vier hinter Köln und Aachen, die bereits Mannschaften in der 2. Bundesliga haben, und Gütersloh. Für 2025 werden nach aktuellen Planungen noch zwei weitere Starterinnen das TTR-Damenteam verstärken.

Durch diesen Erfolg erhofft sich der Verein auch generell eine weitere Sogwirkung für sportliche und sportinteressierte Athlet:innen. „Die erfolgreichen Frauen haben es im TTR vom Breitensport in den Leistungssport geschafft, analog zu den ‚jungen Wilden‘ bei den Herren. Das ist für einen so jungen Verein eine beachtliche Entwicklung“, freute sich auch Burkhard Schmidt, Vorsitzender des TTR. „Wir sind erwiesenermaßen eine sehr gute Adresse für alle Leistungsklassen: vom Einsteiger über die Hobbyathletin bis hin zu den Leistungssportbegeisterten.“ Daher war es innerhalb des Vorstandes auch schnell klar, dass das Abenteuer „Triathlon-Bundesliga“ auch den Damen trotz der sportlichen und finanziellen Herausforderungen unbedingt ermöglicht werden soll.

Zurückhaltende Zielsetzung für das Bundesliga-Debütjahr

Das kommende Jahr wird für die Ratingerinnen somit spannend. „Unsere Ambitionen sind erst einmal zurückhaltend realistisch“, sagt Mantyk, der zusammen mit Wolff die Geschicke leiten wird. „Erfahrung sammeln auf diesem deutlich höheren Leistungsniveau, Klassenerhalt und wie man so schön formuliert: ‚Ankommen in der neuen Liga‘, sind die Zielsetzungen.“

Die Termine für das kommende Jahr stehen noch nicht fest, aber die Konkurrentinnen kommen nunmehr nicht allein aus NRW, sondern auch aus Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. „Das wird eine tolle Reise und wir hoffen, dass diese länger anhalten wird“, freuen sich der Vorsitzende und der Cheftrainer auf die Saison 2025 der 2. Bundesliga Nord der Frauen. Überdies freuen sich beide auch, dass das TTR mit seinen beiden starken Teams tatsächlich an der DM Mixed Team Relay teilnehmen darf, denn dies ist nur Vereinen gestattet, die sowohl bei den Damen als auch bei den Herren Bundesligisten an die Starts schicken.

Teamleiterin ist stolz auf „ihre Mädels“

Florentine Exner-Anaç, Leni Baumgarten, Franziska Holl, Michaela Melsa, Lisa Rose und Joana Wolff, in Personalunion Teamleiterin, zeichneten für diesen Erfolg verantwortlich. Die Teamleiterin ist stolz auf ihre „Mädels“ und freut sich auf die Bundesliga-Saison 2025.

„Ich sehe es als Belohnung unserer Leistungen der letzten Saison“, freut sich Joana Wolff. „Wir sind das erste Mal in dieser Zusammensetzung angetreten und trotzdem hat es nicht lange gedauert, bis wir zu einer Einheit geworden sind“. Der Teamspirit habe gestimmt. Damit seien auch die Ergebnisse und der Erfolg mit dem krönenden Abschluss des Aufstiegs in die 2. Bundesliga gekommen.

Dabei begann die Saison sehr unglücklich. Die Ratinger Damen fingen sich, wurde im Saisonverlauf stärker. „Nach einem sehr unglücklichen Saisonstart in Alsdorf, weil Florentine [Exner-Anaç] mit Blick auf eine Top-Einzelplatzierung aussteigen musste, haben wir uns Stück für Stück wieder nach oben in der Tabelle gekämpft“, so Wolff. „Wir konnten so viele Podiumsplätze feiern wie noch in keiner Saison zuvor: Damit haben wir uns den Aufstieg auch wirklich verdient, wie ich finde, da wir in den vier Wettkämpfen nach Alsdorf immer in der Spitzengruppe vertreten waren.“

Wie es um die aktuellen Planungen für die Bundesliga bestellt sei? Joana Wolff erklärt: „Zunächst möchte ich dem Verein danken, dass wir dieses Abenteuer angehen können, da dies ja sportliche und finanzielle Herausforderungen bedeuten. Wir haben als Team entschieden, dass wir bereit für den Aufstieg sind, und wir können es kaum erwarten, im nächsten Jahr gemeinsam in der nächsten Liga zu racen. Wir möchten uns noch mit zwei, drei weitere Starterinnen verstärken. Dabei ist uns neben Ehrgeiz besonders der Teamgedanke und der Spaß am Sport wichtig. Wir sind zwar keine Vollzeit-Profisportlerinnen, aber sehr engagiert und trainieren leidenschaftlich neben Job und Ausbildung.“