Ratingen. Der Ratinger Gesprächskreis des DGB hat dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden und IG-Metall-Mitglied Christian Rasper von dem Unternehmen ABB Calor EMAG eine Auszeichnung für das gute Abschneidung des Konzerns im Ranking um Mitbestimmung übergeben.
Christian Rasper freut sich, dass der Mitbestimmungsindex (MB-ix) des Wissenschaftszentrums Berlin so positiv ausgefallen ist: Das Mutterunternehmen, die deutsche ABB AG, erreicht darin eine, im Vergleich mit anderen Unternehmen, sehr hohe Wertschätzung. Das drückt sich aus in der Bewertung mit 93 von 100 möglichen Punkten. Unternehmensmitbestimmung im Aufsichtsrat wird großgeschrieben.
Die Auszeichnung wurde von Norbert Kluge, ehemaliger Geschäftsführer der Hans-Böckler-Stiftung und Mitglied des Gesprächskreises vorgenommen.
Eine gute Unternehmensmitbestimmung geht mit Tarifvertrag und betrieblicher Mitbestimmung einher und trägt zu hoher Motivation der Belegschaft bei, davon zeigt sich Christian Rasper überzeugt.
Der Firmenteil ABB Calor Emag wurde 1925 gegründet und ist seit dem Jahr 1936 in Ratingen zuhause. Am 7. April 2025 wurde das 100-jährige Bestehen des für die Ratinger Wirtschaft wichtigen Unternehmens mit internationaler Bedeutung gefeiert. Über 1.300 Beschäftigte bilden das Knowhow des Unternehmens.
In Deutschland überwacht ein Aufsichtsrat das Unternehmen, für den die Belegschaft – wie gesetzlich vorgeschrieben – zur Hälfte ihre Vertreter aus Betriebsrat und Gewerkschaften wählen. Mit Lars Bistritz, Vorsitzender des örtlichen Betriebsrats, gehört auch ein Vertreter aus Ratingen dem Aufsichtsrat an. Als gewähltes Mitglied genießt er das volle Vertrauen der Belegschaft. Im Unternehmensvorstand zeichnet ein ausschließlich für Angelegenheiten des Personals zuständiger „Arbeitsdirektor“ als gleichberechtigtes Mitglied verantwortlich.
„Gute Arbeit“ wie bei ABB, auf Basis respektierter betrieblicher Mitbestimmung und tarifvertraglich vereinbarter Einkommen, Arbeitszeiten und anderer Arbeitsbedingungen, müssten stärker zum herausragenden Merkmal in der Arbeits- und Unternehmenswelt in Ratingen gemacht werden – deshalb möchte sich der neu gebildete DGB-Gesprächskreis Ratinger Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auch mit anderen Beispielen und Themen künftig häufiger öffentlich zu Wort melden. „Anliegen aus der Arbeitswelt müssen gerade in wirtschaftlichen Umbruchzeiten alltäglicheres Anliegen in kommunalpolitischen Debatten und Entscheidungen werden,“ nennt Viola Denecke als ihre Motivation, diesen gewerkschaftlichen Gesprächskreis zu koordinieren und voranzubringen