Stefan Sommer, Georg Kiosses, Frank Tetzlaff, Paul Sommer, Alfonso Vilano, Dr. Antonius Woltering, Marc Witte, Felix Witte, Markus Ferber (Kommunale Dienste) und Bürgermeister Klaus Pesch. Foto: Bienenzuchtverein/ Achim Blazy
Stefan Sommer, Georg Kiosses, Frank Tetzlaff, Paul Sommer, Alfonso Vilano, Dr. Antonius Woltering, Marc Witte, Felix Witte, Markus Ferber (Kommunale Dienste) und Bürgermeister Klaus Pesch. Foto: Bienenzuchtverein/ Achim Blazy

Ratingen. In Ratingen hat die städtische Verwaltung dem Bienenzuchtverein 18 Regenrückhaltebecken zur Verfügung gestellt.

Der Ratinger Bienenzuchtverein mit seinen aktuell 86 Mitgliedern besteht seit über 150 Jahren und hat zusammen mit der Stadt Ratingen den Umweltschutz fest im Blick. Den Wild- und Honigbienen geht es trotzdem nicht gut: Monokulturen in der Landwirtschaft, darüber hinaus Flächenversiegelungen und Gartenwüsten in den Städten oder der Griff nach Pestiziden machen ihnen das Leben schwer, erklärt der Vereinsvorsitzende Franz Naber. Dabei sei die ökologische Bedeutung der Bienen für den Erhalt der Artenvielfalt unermesslich.

Vor diesem Hintergrund ermöglicht die Stadtverwaltung dem Ratinger Bienenzuchtverein nun die Nutzung von 18 Regenrückhaltebecken als zusätzliche Standplätze für die Bienenvölker in naturnaher Umgebung. Zum Start der Aktion übergab Bürgermeister Klaus Pesch am Sonntag den Schlüssel für die Anlage an der Siemensstraße in Lintorf. Die weitere Organisation regelt der Verein zusammen mit den Kommunalen Diensten der Stadt.

“Wir pflegen ein Kataster mit Stellplätzen und Flugkreisen der Bienen, denn wir möchten, dass wir in Ratingen keine weißen Stellen ohne Bienenvölker haben“, so Dr. Antonius Woltering, stellvertretender Vorsitzender des Vereines. Insekten- und Bienensterben sind ein aktuelles Thema in allen Medien und viele Menschen wollen etwas dagegen unternehmen

Artenschutz ist Thema in der Stadt

Wenn Meldungen über Diebstahl von Bienenvölkern oder Vandalismus an ihren Brutplätzen hinzukommen, dann läuten überall die Alarmglocken. So betonte Bürgermeister Pesch bei der Schlüsselübergabe: „Die Idee, den Ratinger Bienenzüchtern diese Flächen zur Verfügung zu stellen, hatte ich schon vor zwei Jahren, als ich mit Martin Gentzsch als zuständigen Dezernenten der Kommunalen Dienste über ein Wildbienenhotel und Anpflanzungen sprach. Eine nochmalige Verstärkung bekam die Idee, als ich vom Bienenstockdiebstahl auch in Ratingen lesen musste. Neben dem gehörigen Abstand zur nächsten Bebauung und der Großflächigkeit sowie der Naturbelassenheit ist ja die Umzäunung ein vierter Vorteil der Regenrückhaltebecken unserer Stadt“.

Durch die Einzäunung der Regenrückhaltebecken sind die Bienenstöcke vor Vandalismus geschützt und zudem ist eine Verteilung der Bestäubungs- und Sammelgebiete im Stadtgebiet weiter sichergestellt. Imker brauchen zudem auch immer Ruhe beim Imkern am Stand und dort ist diese ebenfalls gewährleistet.

Der Schutz der Artenvielfalt ist bei der Stadt Ratingen ein Thema und sie tut einiges auf diesem Gebiet. Die Stadtgärtner gestalten die Beete in der Stadt bienen- und insektenfreundlich und stellen Insektenhotels auf. Auch mit der Vergabe der Regenrückhaltebecken und weiteren Bepflanzungen wird die Artenvielfalt gefördert. Zusätzliche Unterstützung hatten die Maßnahmen durch den einstimmigen Ratsbeschluss aller Fraktionen im März 2018 bekommen.

Am Ende hat der Bienenzuchtverein nicht nur das Wohl der Bienen im Blick. “Wir Ratinger Imker nehmen aber nicht nur, sondern wir werden der Ratinger Tafel auch gerne im September einen Teil der Honigernte spenden“, kündigt Franz Naber an.