Über die Textilproduktion können Besucher im Industriemuseum viel Wissenswertes erfahren. Foto: LVR ZMB/Stefan Arendt
Über die Textilproduktion können Besucher im Industriemuseum viel Wissenswertes erfahren. Foto: LVR ZMB/Stefan Arendt

Ratingen. Am Sonntag, 19. Januar, lädt das LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford in Ratingen ab 14 Uhr zu einer rund anderthalbstündigen Führung durch die Dauerausstellung ein. Erkundet werden die Hohe Fabrik und das spätbarocke Herrenhaus. Maschinenvorführung inklusive.


Fabrik und Herrenhaus – gegensätzlicher könnten diese beiden Orte kaum sein. War die im Stil eines französischen Lustschlosses angelegte repräsentative Residenz sowohl Schaltzentrale der Baumwollspinnerei als auch Wohnhaus der Unternehmerfamilie Brügelmann, arbeiteten in der nur wenige Meter entfernten Fabrik etliche Kinder, Frauen und Männer unter gänzlich anderen Bedingungen: Heiße, stickige und feuchte Luft, Baumwollstaub in jedem Winkel, permanenter Lärm sowie schlechte Lichtverhältnisse gehörten zum Arbeitsalltag in der 1783/84 gegründeten, ersten vollmechanischen Baumwollspinnerei auf dem europäischen Kontinent.

Bei der kombinierten Führung durch Herrenhaus und Hoher Fabrik folgen die Gäste den Spuren des Fabrikgründers Johann Gottfried Brügelmann, der durch den Einsatz der „Water Frame“ die textile Produktion revolutionierte. Auch heute noch zeigen die originalgetreu nachgebauten Spinnmaschinen des 18. Jahrhunderts anschaulich wie aus Rohbaumwolle ein fester Faden gesponnen wird.