Ein Parkplatz in einem Parkhaus. Symbolfoto: pixabay
Ein Parkplatz in einem Parkhaus. Symbolfoto: pixabay

Ratingen. Die SPD Ratingen wendet sich weiterhin gegen eine Tiefgarage an der Wallstraße. Einen Antrag der Bürger-Union unterstützen die Sozialdemokraten daher nun.


„Die SPD freut sich, mit der Bürger Union eine weitere Mitstreiterin gefunden zu haben, die vorhandenen Steuergelder nicht mehr in eine überteuerte und unnötige Tiefgarage an der Wallstraße zu versenken“, reagiert Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow auf die Ankündigung der BU, das Projekt Tiefgarage endlich zu beerdigen.

„Wir wollen lieber unsere Mittel in Zukunftsaufgaben wie Schulen, Kitas und den ÖPNV investieren“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Rosa-Maria Kaleja. „Zudem wird es Zeit, den Spielplatz und die zerstörte Grünfläche unverzüglich für die Kinder und ihre Familien wiederherzustellen. Die Kinder mussten bereits den zweiten Sommer auf ihren Spielplatz mit Kletterbaum verzichten, weil die Stadtverwaltung diesen ohne Not zerstört hatte,“ so Rosa-Maria Kaleja.

„Ratingen ist gut beraten, seine begrenzten finanziellen Mittel in zukunftsweisende Projekte wie bezahlbaren Wohnraum und Klimaanpassungsmaßnahmen zu investieren, anstatt in überholte Konzepte aus dem letzten Jahrhundert“, betont Ratsmitglied Gero Aschenbroich. „Dafür sollte unter anderem, die von uns schon lange geforderte Wohnungsbaugesellschaft gegründet werden, um den dringend notwendigen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, unterstreicht Christian Wiglow.

„Wir unterstützen den Antrag der BU, den Beschluss zur Errichtung der Tiefgarage aufzuheben sehr gerne, da wir diese bisher vehement abgelehnt haben. Allerdings sehen wir keine Notwendigkeit alternative Standorte für Stellplätze in der Innenstadt zu suchen“, so Christian Wiglow.

„Zusätzlicher Parkraum, wo auch immer, löst die Probleme des stationären Einzelhandels in der Innenstadt nicht“, stellt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Gero Aschenbroich fest.

Auch die Grünen begrüßen den Antrag der Bürger-Union: „Nun bietet sich unverhofft doch noch die Chance, dieses nach unserem Dafürhalten sinnlose Projekt aufzuhalten“, sagt der Fraktionsvorsitzende Christian Otto. Gleichzeitig zollt er der Bürger-Union höchsten Respekt für diese Entscheidung: „Die Vernunft hat gesiegt und gibt uns nun die Möglichkeit, in der Ratssitzung am 1. Oktober eine Entscheidung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu treffen“, so Otto weiter.

Seine Stellvertreterin Ute Meier hebt hervor, dass hier jenseits ideologischer Unterschiede im Sinne des Gemeinwohls gehandelt werden kann und führt weiter aus: „Als Grüne und Vorsitzende des Umweltausschusses freut mich ganz besonders, dass nunmehr der Mehrgenerationenpark nicht mehr zum Teil als Begrünung eines Garagendachs ausgeführt werden muss.“ Ökologisch und unter klimatischen Aspekten sei dies ein zusätzlicher Gewinn.

Christian Otto sieht außerdem die Beschleunigung der Intek-Maßnahmen Mehrgenerationenpark und die Umgestaltung Wallstraße als zusätzlichen Benefit – hier sieht er die beteiligten Ämter der Verwaltung in der Pflicht.