Ratingen. Die SPD Ratingen fordert die Stadtverwaltung auf, die Planungen zur Entlastungsstraße K10n mit Nachdruck voranzutreiben.
Der seit Jahren andauernde Stillstand ist aus Sicht der Sozialdemokraten nicht länger hinnehmbar. Die aktuelle Situation mache die Misere erneut deutlich, schreibt die SPD: :Laut Aussage der Verwaltung wird die Planung zum Bau der K10n zurzeit nicht mit Priorität verfolgt, unter anderem wegen des angeblich ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses und ungelöster Probleme der vorgesehenen Verkehrsführung.“
SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow reagiert mit scharfer Kritik: „Die K10n sollte längst Realität sein – ursprünglich war eine Fertigstellung sogar vor der Eröffnung des Esprit Outlets vorgesehen. Doch stattdessen wurde vertröstet, verschoben und gezögert. Die Pläne sind in der Schublade verschwunden, während die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger in Ratingen-Süd täglich wächst.“
Insbesondere die Industriestraße, die Neanderstraße und die Formerstraße litten massiv unter dem zunehmenden Durchgangsverkehr. Für viele Anwohnende sei die Situation zur Dauerbelastung geworden. Christian Wiglow dazu: Die Verkehrsprobleme in Ratingen-Süd sind offensichtlich – und sie werden sich ohne K10n nicht nachhaltig lösen lassen. Die Stadt hat immer wieder Beschlüsse gefasst, aber nie umgesetzt. Wir erwarten jetzt eine verbindliche Zeitschiene zur Umsetzung. Die Menschen haben ein Recht auf Klarheit.“
Rosa-Maria Kaleja, Bürgermeisterkandidatin der SPD für die Wahl 2025, kritisiert die zögerliche Haltung der Stadtspitze ebenfalls deutlich: „Die K10n ist ein zentrales Infrastrukturprojekt – nicht nur zur Verkehrsberuhigung, sondern auch zur Stärkung des Standorts. Es kann nicht sein, dass man sich hinter unklaren Prioritäten oder angeblich schlechten Kosten-Nutzen-Rechnungen versteckt. Wer wie Bürgermeister Pesch Verantwortung trägt, muss auch liefern.“
Kaleja betont weiter: „Eine gute Verkehrspolitik muss vorausschauend und mutig sein – und nicht von Angst vor möglichen Problemen geprägt. Die Anwohnenden entlang der Formerstraße erleben tagtäglich, was politisches Zögern bedeutet: Lärm, Stau, Gefahrensituationen. Dass hier weiterhin auch Lkw durch Wohnstraßen fahren, ist schlicht inakzeptabel.“
Schon 2019 seien im Rahmen der Haushaltsberatungen erste Planungskosten eingestellt worden – ein positives Signal, das damals Hoffnung machte. Doch seither: Stillstand. Für das Jahr 2023 wurde zwar eine Einnahmeposition vorgesehen, aber bis heute fehlt eine konkrete Fortschreibung der Planung.