In Ratingen gibt es ein Förderprogramm für Dachbegrünungen. Foto: pixabay
In Ratingen gibt es ein Förderprogramm für Dachbegrünungen. Foto: pixabay

Ratingen. Ihre Klimaschutzaktivitäten führt die Stadt Ratingen auch während der Corona-Krise fort – teilweise in veränderter Form.

Als Erfolg sieht die Stadt beispielsweise das Förderprogramm Dachbegrünung, das der Rat Ende 2019 beschlossen hat. Bereits zur Mitte des Jahres 2020 war der mit 50.000 Euro gefüllte Fördertopf ausgeschöpft. Daher hat der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 25. August eine Aufstockung um weitere 25.000 Euro beschlossen.

So kann die städtische Klimaschutzmanagerin Elena Plank weiter Anträge von Hauseigentümern auf Förderung einer Dachbegrünung entgegennehmen. Rund 2.000 Quadratmeter Dachfläche sind bereits durch die bereits abgeschlossenen bzw. bewilligten Vorhaben begrünt worden. Der dadurch erzielte Verdunstungs- und Retentionseffekt wirkt sich positiv aufs städtische Mikroklima aus. Auch dienen grüne Dächer als Zwischenspeicher für Regenwasser.

In anderen Bereichen muss sich Elena Plank einigen ganz konkreten Corona-bedingten Auswirkungen auf die Ratinger Klimaschutzaktivitäten stellen. Bereits geplante Veranstaltungen mit größerer Teilnehmerzahl mussten verschoben oder abgesagt werden. So fand unter anderem die geplante Abschlussveranstaltung der Energiesparmeisterschaft nur im kleinen Rahmen statt. Dafür wurde die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Klimaschutz verstärkt über Internet, Telefon oder Printmedien betrieben.

Das digitale Informationsangebot wurde nun auch mit einer Karte der Klimaschutzaktivitäten erweitert. Dieses Internetangebot stellt die verschiedenen Maßnahmen und Projekte des Klimaschutzes in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien, klimafreundliche Mobilität und Klimafolgenanpassung auf der Stadtkarte räumlich lokalisiert dar.

Unter www.klimaschutz-ratingen.de finden Bürgerinnen und Bürger Informationen, unter anderem zum Förderprogramm, zu Energieberatungen oder der Verfügbarkeit von E-Ladesäulen.

Aktion „Kindermeilen“ läuft bis Jahresende

Da Schulen und Kitas längere Zeit geschlossen waren und sich auch jetzt noch in einem Ausnahmezustand befinden, konnten Projekte im Bereich Bildung und Klimaschutz nur teilweise umgesetzt werden. Seit Ende der Sommerferien laufen nun jedoch einige Projekte wieder an: Rechtzeitig vor Schulbeginn wurden die „Leo-Hefte“ als nachhaltige Mitteilungs- und Hausaufgabenhefte an elf Ratinger Grundschulen verteilt.

Auch die Aktion „Kindermeilen – Kleine Klimaschützer unterwegs“ läuft noch bis Ende dieses Jahres an mehreren Kitas und Grundschulen. Zuletzt wurde ein neues Angebot für weiterführende Schulen initiiert: Ein Bildungsprogramm zum Thema „Mein CO2-Fußabdruck“ wird mit der Deutschen Umwelt-Aktion im ersten Schulhalbjahr 2020/2021 angeboten.

Die Mobilität ist ein weiterer Aspekt des Klimaschutzes, der in Corona-Zeiten in den Fokus gerückt ist. Viele Unternehmen ermöglichen in größerem Ausmaß das Arbeiten im Home-Office, sodass ein Rückgang im täglichen Pendlerverkehr deutlich wurde. Immer mehr Menschen steigen auch aufs (E-)Fahrrad um. Auch die Stadtverwaltung setzt verstärkt aufs Fahrrad. 20 Diensträder werden für die kurzen Wege zwischen den Verwaltungsstandorten zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wird in der Verwaltung (zunächst testweise) ein Lastenfahrrad für die Verteilung der Hauspost genutzt werden.

Obwohl der Lockdown und die Folgen der Corona-Pandemie global und national zu einem deutlichen Rückgang der CO2-Emissionen geführt haben, wird dieser Effekt aller Voraussicht nach nicht dauerhaft anhalten.

Effektive Klimaschutzmaßnahmen hält die Stadt Ratingen weiterhin für „dringend notwendig“ und will diese mit „höchster Priorität“ weiter vorantreiben, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen: Die CO2-Emissionen in Ratingen sollen bis 2030 um 35 Prozent und bis 2050 um 75 Prozent im Vergleich zu 2015 sinken.