Mit der Finissage endete die Ausstellung "Modische Raubzüge". Foto: LVR-Industriemuseum
Mit der Finissage endete die Ausstellung "Modische Raubzüge". Foto: LVR-Industriemuseum

Ratingen. Am ersten Advent ist im LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford die Sonderausstellung „Modische Raubzüge. Von Luxus Lust und Leid. 1800 bis heute“ beendet worden. Am zweiten Advent geht es jedoch weiter mit neuen Programmpunkten. 


Den ganzen Tag über herrschte reges Treiben in der Hohen Fabrik: Die Kuratorinnen Claudia Gottfried und Christiane Syré boten Kurzführungen durch die Ausstellung, der Essener Filmhistoriker Peter Ellenbruch sprach über „Männer in Pelzen“ und zeigte spannende Filmausschnitte rund um Mode und Geschlecht. Begleitete Rundgänge mit der Rätsel-App „Die Reise des Mantikor“ sowie Bastelaktionen boten Kindern und Familien einen unterhaltsamen Aufenthalt. Das vegetarische Buffet in tierischer Optik verzückte das Publikum und ließ nicht nur Kinderherzen höherschlagen.

Die ganztägige Finissage bot einen rundum gelungenen Abschluss der erfolgreichen Sonderausstellung, die sich mit Tieren in der Mode beschäftigt. Für alle, die die Chance verpasst haben, die Ausstellung in der Textilfabrik Cromford zu besichtigen, gibt es gute Nachrichten: Ab März 2023 zeigt das LVR-Industriemuseum „Modische Raubzüge. Von Luxus Lust und Leid. 1800 bis heute“ in der Tuchfabrik Müller in Euskirchen.

Historischer Winterspaziergang von Unter- nach Obercromford

Auch am zweiten Advent bietet das LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford ein buntes Programm für Jung und Alt. Am 4. Dezember laden zwei öffentliche Führungen ein, die erste Fabrik auf dem Kontinent kennenzulernen. Der Verein Ratingen Nachhaltig ist mit einer Kleidertauschparty im Herrenhaus zu Gast.

Am 4. Dezember von 11.30 bis etwa 13 Uhr lädt das Museum zu einem historischen Winterspaziergang rund um das Gelände der Baumwollspinnerei ein. Bei dem Outdoor-Angebot auf den Spuren der Gründerfamilie erfahren die Teilnehmenden spannende Details rund um das frühindustrielle Ensemble der ersten Fabrik auf dem Kontinent. Dieses umfasste um 1800 deutlich mehr war als die noch heute erhaltenen Gebäude. Auf dem geführten ca. 90-minütigen Spaziergang von Unter- nach Obercromford erschließt sich das Gelände an dem Flüsschen Anger, wie es von den Fabrikgründern genutzt wurde. Unterwegs erfahren die Teilnehmenden viele interessante Details zur Geschichte Cromfords.

Familienführung „Kindheit in Cromford“

Einblicke in die Kindheit um 1800 gibt das LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford am zweiten Advent ab 14 Uhr. Denn gegensätzlicher konnte Kindheit kaum sein: Vor 200 Jahren arbeiteten schon sechsjährige Kinder in Cromford an den Spinnmaschinen, manchmal zusammen mit älteren Geschwistern oder ihren Eltern.

Mit dem Lohn, den sie nach einem zehnstündigen Arbeitstag bekamen, unterstützten sie ihre Familien. Ganz anders sah die Kindheit von Johann Gottfried Junior und Jakob Wilhelm aus, die als Söhne des Fabrikgründers Brügelmann im Herrenhaus Cromford aufwuchsen. Sie lernten lesen, schreiben und rechnen, und sollten später die Baumwollspinnerei leiten.

Die Führung durch Fabrik und Herrenhaus schildert anschaulich die unterschiedlichen Lebenswelten der Kinder. Maschinenvorführung inklusive.

Eine Anmeldung ist für die beiden Veranstaltungen nicht erforderlich, die Plätze sind allerdings begrenzt. Tickets sind buchbar unter: www.shop.industriemuseum.lvr.de.

Kleidertauschparty

Gemeinsam mit dem Verein Ratingen Nachhaltig  findet am zweiten Advent von 14 bis 17 Uhr im Herrenhaus Cromford eine Kleidertauschparty statt.

Den Kleiderschrank neu zu bestücken und gleichzeitig Ressourcen sparen, das ist das Motto der Veranstaltung. Maximal drei Kleidungsstücke können mitgebracht und vor Ort gegen neue Teile getauscht werden – so entsteht ein Kleiderkreislauf der anderen Art.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.