Ratingen. Die Ratinger Grünen wollen das Stadtklima verbessern. Die Idee der Fraktion: „Tiny Forests“ – kleine Wälder auf brach liegenden Flächen.
„Jeder erinnert sich vermutlich an vertrocknete Rasenflächen in Ratingen während des letzten heißen Sommers, sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Grün“, heißt es von den Ratinger Grünen. Die Veränderungen der klimatischen Verhältnisse seien mittlerweile auch vor der eigenen Haustür spürbar.
Um das Stadtklima mit wenig Aufwand zu verbessern, möchte die Ratsfraktion, dass Teile von Grünflächen oder brach liegende Flächen dicht mit verschiedenen heimischen Baum- und Straucharten bepflanzt werden. Einen entsprechenden Antrag haben die Grünen für den Umweltausschuss am 25. Januar gestellt. Die Verwaltung soll demnach beauftragt werden, für die Anlage von sogenannten Tiny Forests geeignete Flächen in Ratingen zu benennen und für den Ausschuss eine Vorlage zu erstellen, so die Forderung der Fraktion.
Die Idee Mikrowälder stammt ursprünglich aus Japan. „Gemeint ist eine grüne Oase, ein kleines Wäldchen mitten in der Stadt, aber auf engstem Raum“, erklärt Ratsmitglied Monika Deprez. Sie kommt aus Ratingen-Süd und ist stellvertretendes Mitglied des Umweltausschusses. In vielen Städten wie Düsseldorf und Essen würden solche Pläne bereits umgesetzt. Auch das Umweltbundesamt spreche bei dem Konzept des Tiny Forest laut Grünen von einem vielversprechenden, ganzheitlichen Lösungsansatz.
Die Kleinwälder sollen in heißen Sommern für Abkühlung in der Stadt sorgen. Außerdem sind sie in der Lage, Schadstoffe aus der Luft zu filtern und bei starkem Regen das Oberflächenwasser wie ein Schwamm aufzunehmen. Mit den Tiny Forests entstehe auch ein neuer Lebensraum für Vögel, Schmetterlinge und weitere Insekten, so die Ratinger Grünen. Die Lösung sei am Ende ein „Gewinn für Flora, Fauna und nicht zuletzt die Menschen“.
„Wir müssen deutlichere Fortschritte machen beim Umbau zu einer klimaangepassten Stadt“, fasst Edeltraud Bell, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion zusammen, „und dazu gehört die Vergrößerung des städtischen Baumbestands auch durch diese Maßnahme.“