
Ratingen. Die Schiller- und Goethe-Stadt Weimar hat am Wochenende die Athletinnen der 2. Triathlon-Bundesliga Nord begrüßt.
Zum Kulturstadttriathlon nach Thüringen reisten somit auch Joana Wolff, Kathrin Harnischmacher, Lisa Rose und Florentine Anaç-Exner, die für das Triathlon Team Ratingen nach der gelungenen Bundesliga-Premiere in Gütersloh einen weiteren guten Auftritt hinlegen wollten. Nach der so genannten „Team Relay“ (Staffelrennen über Supersprintdistanzen) stand indes Rang 13 zu Buche.
„Das Ergebnis ist nicht das, was wir uns erhofft hatten“, resümierte folgerichtig auch Teamleiterin Wolff. „Aber angesichts des Rennverlaufs war es das Beste, was wir herausholen konnten. Vielen Dank an das Team.“ Denn besagter Rennverlauf begann mit dem Staffelpart der Teamleiterin, die als erste die 200 Meter Schwimmen, die sechs Kilometer Radfahren und die 1500 Laufmeter in Angriff nahm. Ungewöhnlich war trotz eines Schwimmens im Freibad, dass die Strecke mit Bojen vorgegeben war und somit keine Bahnen geschwommen wurden im Schwarzseebad Weimars.
Der Rennplan war, mit der guten Schwimmerin Wolff eine vordere Platzierung zu erzielen, durch die Top-Athletin Harnischmacher eventuelle Rückstande zu egalisieren und im Feld mit den starken Läuferinnen Rose und Anaç-Exner ein gutes Resultat abzusichern. Guter Plan in der Theorie, aber die Praxis sah anders aus.
Dieses besondere Format mit einem entsprechend engen Schwimmkurs wurde Wolff zum Verhängnis. Als eigentlich gute Schwimmerin verlor sie im sehr körperlichen Kampf an den Bojen in Weimar wiederholt ihre Position und musste längere äußere Wege schwimmen. Resultat war keine gute Position vor dem Radpart. Und wenn es nicht läuft, läuft es nicht: Durch den Verlust eines Radschuhs beim Wechsel verlor sie noch mehr Zeit, so dass sich der Rückstand auch nicht mehr aufholen ließ. „Das Einzige, was mich im Rennen hielt, war mein Team, das auf mich wartete.“
Aufholjagd ohne ergebnistechnisches Happyend, aber mit Stärkung der Teammoral
Dieser Gedanke könnte sich letztlich auszahlen. Kathrin Harnischmacher übernahm als Letzte, absolvierte den zweiten Part und brachte die Ratingerinnen durch einen sehr starken Auftritt wieder in bessere Position: schnellste Schwimmzeit aller Starterinnen und 14.-schnellste Gesamtzeit in 22:12 Minuten. Nichtsdestoweniger hatten die folgenden Lisa Rose und Florentine Anaç-Exner einsame Rennen zu absolvieren und somit keinen Wasser- und Windschatten und auch wenig Orientierung zu den Gegnerinnen. Folge war in der finalen Liste nach insgesamt 1:35:10 Stunden Rang 13. Der Sieg ging an Absolute Teamsport KTT 01 II aus Köln.
Erkenntnis Nummer eins von Wolff war: „Rückblickend hätte Kathrin [Harnischmacher] als stärkste Schwimmerin an Position eins starten sollen.“ Erkenntnis Nummer zwei: „Mich hat dieser Event vieles gelehrt. Darunter ist glücklicherweise, dass unser Teamgeist noch besser ist, als ich dachte. Das größtmögliche Lob an das Team, das echten Teamgeist bewiesen und bis zum bitteren Ende supported und gekämpft hat. Damit haben wir am Ende noch das Bestmögliche rausholen können. Wir haben definitiv an mentaler Stärke gewonnen.“
Das mag sich in den kommenden Rennen noch auszahlen und die Saison somit langfristig positiv befruchten. Kommende Station ist das „Endurorennen“ in Itzehoe, wo in bereits zwei Wochen am 5. Juli die Chance besteht, sich zu rehabilitieren und den Beweis zu liefern, als Team gestärkt worden zu sein.