Ratingen. Die Triathlonsaison 2025 wird aus Ratinger Sicht historisch. Am Wochenende begann vor allem für die Damen eine herausfordernde Zeit – diesmal in der Bundesliga.
Mittlerweile etwas inflationär genutzt, stimmt das Adjektiv aber in diesem Fall, denn das Triathlon-Team Ratingen 08 (TTR) geht im 17. Jahr nach der Gründung sowohl bei den Damen als auch bei den Herren in der Triathlon-Bundesliga an die Starts: die Herren nach dem Klassenerhalt am 24. Mai in Ubstadt-Weiher (Kraichgau) in der 1. Triathlon-Bundesliga., die Damen feierten in der 2. Triathlon-Bundesliga Nord am 25. Mai in Gütersloh ihre Premiere.
„Wir sind immens stolz, dass wir es in einer eher kurzen Zeit geschafft haben, zwei Bundesliga-Mannschaften hervorzubringen. Und die Aufstiege haben wir mit Athleten aus der eigenen Jugend und dem Verein geschafft“, freut sich Georg Mantyk, Sportlicher Leiter der Bundesligisten, über das Vollbrachte und auf das bald beginnende Triathlonjahr. „Wir werden in beiden Ligen an unsere Leistungsgrenzen gehen müssen, um zu bestehen, aber das macht den Leistungssport ja auch aus“, weiß er, dass vergangene Lorbeeren bereits verwelkt sind.
TTR-Damen mit regionalem Team, TTR-Herren mit internationalem
Die Damen haben das Abenteuer „Bundesliga“ mit angestammten Kräften aus dem Aufstiegsteam gestartet, die Herren haben sich noch einmal verstärkt. Mit Jonas Hauser, einem 19-Jährigen österreichischen Nachwuchstalent, und dem Belgier Wout Ghielens, U23-Athlet und starker Duathlet, ist der Kader internationaler geworden. „Liga zwei kann man mit unseren Regional-Athletinnen angehen, in der Liga eins brauchten wir mehr Tiefe im Kader“, so Mantyk. Die gute Arbeit in der Dumeklemmerstadt hat sich herumgesprochen, so dass die „Neuen“ eigeninitiativ beziehungsweise durch den jeweiligen Verband in Ratingen gelandet sind.
Die Ziele beider Teams sind erst einmal die Verbleibe in den Klassen. Die Erstliga-Herren haben sich in 2024 im letzten Rennen auf den letzten Nichtabstiegsplatz geschwommen, geradelt und gelaufen, und für die Damen beginnt eine komplett neue Wettkampferfahrung. „Triathlon-Bundesliga ist natürlich eine Frage des Geldes, daher sind unsere Erwartungen erst einmal zurückhaltend. Wir freuen uns aber, dass wir viele Partner gewinnen konnten, die unseren Ansatz und die tolle Sportart Triathlon unterstützen.“
Diese Partner sind Leichterlaufen.de mit der Triathlon German Series 5021 und das Ingenieurbüro Schlate. Anhaltend mit dabei sind die FLT GmbH, Personal & Service, aus Kirchen Wehbach sowie die die Unternehmensgruppe Rößler, Flutlichtanlagen-Bauer aus Salzkotten. Die Triathlon-Stange halten dem TTR zudem der Gebäudedienstleister GDS und die Stadtwerke Ratingen. Neu hinzugekommen sind die Fripa Papierfabrik Albert Friedrich KG und die IT-Spezialisten der Firma Meeva. Eine Spende hat das Team außerdem von der Sparkasse HRV erhalten.
Die Situation, nunmehr zwei Top-Teams im Verein zu haben, hat das TTR auch dazu bewogen ein Bundesliga Management-Team zu installieren. Georg Mantyk, Georg Schlate und Joana Wollf sind die Mitglieder. „Mit dem Aufstieg der Damen ist der organisatorische Aufwand noch einmal gestiegen“, erklärt Schlate. „Der Ansatz, mit jungen aufstrebenden Athleten und möglichst auch regionalen Sportler anzutreten, ist für unsere Partner wichtiges Element der Unterstützung.“
Jeweils fünf Mal Bundesliga für die Damen und die Herren
Mit dieser Unterstützung werden die Kader zu den jeweils fünf Stationen reisen. In der 2. Bundesliga Nord tun dies Leni Baumgarten, Florentine Exner-Anaç, Katrin Harnischmacher, Franziska Holl, Michaela Melsa, Lisa Rose und Joana Wolff. Gütersloh (25. Mai), Weimar (22. Juni), Itzehoe (5. Juli), Grimma (17. August) und Hannover (6. September) lauten die Renn-Standorte.
In Hannover treffen sie auf die Herren, die vor dem finalen Event in Ubstadt-Weiher (24. Mai), Tübingen (22. Juli), Dresden (2. August) und Immenstadt (15. August) gefordert sein werden. Im Kader sind Wout Ghielens (BEL), Jonas Hauser (AUT), Thomas Jon Kristensen (DEN), Andreas Nikolajsen (DEN), Jan Ortjohann, Callum Stedman (GBR) und Leon Vollstedt.
Der Auftakt war Wochenende und die rot-weißen Ratinger Farben waren zunächst am Samstag Jonas Hauser und Jan Ortjohann sowie Callum Stedman und Leon Vollstedt vertreten. Auf dem Programm stand das ungewöhnliche 2×2-Rennformat. In Zweierteams absolvierten die Triathleten hintereinander einen Supersprint von 400 Metern schwimmend, zehn Kilometern auf dem Rad und 2500 Metern laufend. Den Startschuss im Kraichgau erlebte das Duo Stedman/ Vollstedt.
Ratingens Damen am Sonntag erfolgreich
Am Folgetag waren Florentine Exner-Anaç, Katrin Harnischmacher, Lisa Rose und Joana Wolff im ebenfalls selten ausgetragenen Teamsprint gefordert.
Der Start in die Triathlon-Bundesliga war für die Damen des Triathlon Team Ratingen 08 (TTR) ein sehr nasser, aber durchaus erfolgreicher. Nach 1:06:59 Stunden stoppte die Uhr für die Ratinger Damen, und im Teamsprint des Dalkeman Triathlons Gütersloh bedeutete dies Platz elf. Lisa Rose, Katrin Harnischmacher, Florentine Exner-Anaç, und Joana Wolff sorgten somit für eine gelungene Premiere des TTR in der 2. Triathlon-Bundesliga Nord.
Entsprechend positiv fiel das Fazit von Teamleiterin Wolff aus. „Der Saisonauftakt ist uns geglückt. Das Ergebnis ist gut, und trotz Dauerregen hatten wir den erforderlichen Spaß, um starke Leistungen zu zeigen. Die Teamformate machen einfach Freude, egal wie das Wetter ist.“ Zur Erklärung: Teamsprint bedeutet, dass alle Mannschaften geschlossen die drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen absolvieren müssen. Gewertet werden im Ziel die drei Besten von vier Starterinnen, und in Gütersloh stand ein Sprinttriathlon von 750 Metern im Schwimmbecken, 20 Kilometern auf dem Rad und fünf laufend auf dem Rennkalender.
Wasserschlecht statt klassischer Triathlon
Der Dauerregen in Ostwestfalen sorgte für eine „Wasserschlacht statt eines klassischen Triathlons“. Als nachgerückter Aufsteiger ging es für das TTR-Quartett als letztes Team ins beheizte Gütersloher Nordbad. Bereits in Disziplin eins machten die vier Dumeklemmerinnen rund eine Minute auf die vorigen Mannschaften gut. Es folgten zwei zehn Kilometer lange Radrunden, die Wolff wie folgt zusammenfasste: „Gesehen haben wir alle vier wenig, geschmeckt den aufspritzenden Straßendreck der Vorderfrau und zu hören waren vorwiegend die quietschenden Scheibenbremsen in den Kurven.“
Auf dem blindflügigen Radpart hielten die Ratingerinnen ihre Position und wechselten in die „Wasserbehälter mit Schnürsenkeln“ (Laufschuhe). Die zwei Laufrunden waren asphaltiert, aber ob des Regens auch eher gewässerig. „Regen von oben, Wasser von unten – der volle Triathlon-Regenmodus“, kommentierte Wolff den letztlich erfolgreichen Ausflug gen Gütersloh. Ob des guten Ergebnisses hatten die vier Athletinnen in den rot-weißen Jerseys dennoch ordentlich Spaß und die genannten Farben sehr würdig vertreten.
Nächster Auftritt in Weimar am 22. Juni im Team Relay-Modus
Da keine Cabrios als Reisemobile gewählt waren, war zumindest die Rückreise eine trockene und die TTR-Bundesliga-Damen bereiten sich auf den zweiten Wettkampf vor. Der wird am 22. Juni in der Goethe- und Schiller-Stadt Weimar ausgetragen. Beim Kulturstadttriathlon Weimar 2025 wird wieder ein besonderes Format durchgeführt: der Supersprint im Team Relay-Modus. Über die Strecken von 200 Metern Schwimmen, 6000 Metern auf dem Rad und 1500 laufend treten alle Athletinnen nacheinander in einer Staffel an.
Weitere Informationen zum Triathlon Team Ratingen und zur Bundesliga-Mannschaft finden sich unter ttr08.de.