Ratingen. Am Donnerstag, 21. März, und am Freitag, 22. März, finden im Pädagogischen Zentrum des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums auf der Erfurter Straße 30, ab 19.30 Uhr Comedy-Abende mit den „Westhäkchen“ statt. Eintrittskarten sind bereits im Vorverkauf erhältlich.
In der Ankündigung zu der komödiantischen Veranstaltung heißt es: „Die Generation Weltuntergang: Sie sind 16 bis 26 Jahre alt, die meisten wohnen noch zu Hause, komfortabel abgesichert im Hotel Mama. Eigentlich sorgenfrei, vielleicht ist das WLAN mal zu langsam – dabei surfen sie auf allen Strömen und Meeren der großen Datenflut in ihrer persönlichen Arche Noah, ihrem Smartphone. Sie wechseln ständig den Kurs und driften daher auf der Suche nach einem Ziel, in großer Freiheit, aber orientierungslos.
Da gibt es viele, die Ziele anpreisen, die Lehrer in den Schulen im Spagat zwischen Persönlichkeitserziehung und reiner Wissensvermittlung, wie es dank PISA leider zur Hauptaufgabe geworden ist. Da sind die häuslichen Erziehungsangebote in Konkurrenz mit den Einflüssen ihrer Cliquen und jenen des allgegenwärtigen Internets. Von da sind sie zu hören, die neuen Sirenen: Tinder, Instagram, Spotify, Netflix, Amazone Prime mit ihren betörenden Signalen.“
Und weiter: „Neben diese psychisch ohnehin schon belastenden Einflüsterungen tritt erschwerend der Schatten der Apokalypse. Wir werden in Echtzeit konfrontiert mit den Schreckensbildern dieser Welt und sind selbst mit unseren Mobiltelefonen unterwegs wie getriebene Katastrophen-Paparazzi. Klimawandel, um sich greifende Umweltzerstörung auf den Meeren, in der Luft und auf dem Land sowie die Gefahr eines Atom- oder Hackerkrieges. Schließlich ist da die Angst vor der künstlichen Intelligenz, die einen überflüssig machen kann in der Berufswelt – sogar als Sexualpartner*in. So verbreitet sich eine Endzeitstimmung, an deren Tiefpunkt sich die populistischen Verkünder und Erklärer des Untergangs mit ihren mahnenden Entwürfen leicht Gehör verschaffen. Verschwörungstheorien haben Hochkonjunktur.
Im Kern sind da zwei Konzepte im Widerstreit, von der einen wie der anderen Seite jeweils als Kampf des Guten gegen das Böse überhöht. Als Erstes ist da die Idee jener Populisten, dass alles politische und soziale Denken und Handeln zu rechtfertigen ist nur in Zugehörigkeit zu Volk, Nation und Heimat mit ihren Traditionen und Werten, die dem einzelnen seinen Platz zuweisen. Von wegen Menschenrechte. Sie warnen besonders vor dem Untergang des alten Weltbildes von Mann und Frau. Beide sollten zurück dorthin, wohin sie vermeintlich gehören – zurück an den Herd. Die einen an den häuslichen, die anderen an den kriegerischen.
Das zweite Konzept will Krisen und Katastrophen als Chance begreifen, nach vorne zu schauen, neue Grenzen auszuloten, global oder universal zu denken und zu handeln. Hierzu gehört auch, dass neue Grenzen in den Rollen und im Selbstverständnis von Mann und Frau auszuloten sind. Für die Vertreter dieser Richtung ist die Geschichte von Adam und Eva noch nicht zu Ende erzählt.
Erleben wir auf diesem „finalen“ Schlachtfeld die Erde am Ende doch nur als eine fragile und labile Scheibe, auf der wir unsere mühselig erworbene, vernünftige zweite Natur vergessen und uns wieder ganz dem Bauchgefühl und den Instinkten hingeben. Alles zurück auf Anfang?“
Wie gewohnt gehen die „Häkchen“ diesen Fragen ganz unbefangen und satirisch auf den Grund, ohne erhobene Zeigefinger und mit viel Selbstironie. Die Grenzen zwischen Kabarett, Comedy und Show sind fließend. Es versteht sich von selbst, dass auch wieder richtig Musik drin ist im Programm. Mit dem Mix hatten die „Westhäkchen“ auch Erfolg beim Kabarett-Wettbewerb der Stadt Melsungen „Die Scharfe Barte“. Sie erhielten dort für ihr letztjähriges Programm „XYZ“ den Nachwuchspreis.
Eintrittskarten für die beiden Comedy-Veranstaltungen sind im Sekretariat des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, im Kulturamt sowie bei Johann und Wittmer zu Preisen von sechs Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder erhältlich. Die Veranstaltung beginnt jeweils um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr.
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