Wuppertal/Wülfrath. Einsatzkräfte sind gegen die Wuppertaler Rocker von „United Tribunes Borderland“ vorgegangen. Auch in Wülfrath ist ein Mann festgenommen worden. Das berichten Staatsanwaltschaft und Polizei Wuppertal.
Am heutigen Mittwochmorgen haben Beamte Durchsuchungsbeschlüsse in Wuppertal und Wülfrath vollstreckt. Der Einsatz begann nach Informationen der Wuppertaler Polizei um 6 Uhr und richtete sich gegen insgesamt vier Beschuldigte im Alter zwischen 21 und 27 Jahren.
Zudem wurden in Wuppertal und Wülfrath gegen drei der Beschuldigten (22, 25 und 27 Jahre alt) zuvor auf Antrag der Staatsanwaltschaft durch das Amtsgericht Wuppertal erlassene Haftbefehle vollstreckt, berichtet die Polizei.
Spezialkräfte der Polizei rückten an, weil die Behörde von einer erheblichen Gewaltbereitschaft der Beschuldigten ausging. Einer der Beschuldigten wehrte sich massiv gegen seine Verhaftung, er wurde zunächst von einem Arzt untersucht und anschließend in Gewahrsam genommen, heißt es von der Polizei.
„Gegen die Beschuldigten besteht der Verdacht der schweren Zwangsprostitution, der Zuhälterei und des Menschenhandels“, so die Wuppertaler Polizei. So sollen diese in unterschiedlichen Tatbeiträgen daran mitgewirkt haben, dass zu Beginn des Jahres 2019 eine seinerzeit erst 17 Jahre alte Geschädigte der Prostitution zugeführt wurde und diese bis zum Januar 2020 gegen ihren Willen der Prostitution nachgehen musste.
Weiterhin besteht der Verdacht, dass jedenfalls im Januar 2020 eine 20 Jahre alte weitere Geschädigte zu einer Tätigkeit als Prostituierte gezwungen worden sein soll.
Bei den Beschuldigten soll es sich nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft um Mitglieder der rockerähnlichen Gruppierung „United Tribuns Borderland“ handeln, die in Wuppertal ansässig sein soll. Unter den verhafteten Beschuldigten sollen sich unter anderen der „President“ (22 Jahre alt) und der „Vice President“ (25 Jahre alt) der Gruppierung befinden, so die Polizeibehörde.
Die umfangreichen Ermittlungen dauern an. Den Beschuldigten drohen für den Fall einer Verurteilung langjährige Freiheitsstrafen.