Der Landtag in Düsseldorf. Foto: Landtag NRW/ Bernd Schälte
Der Landtag in Düsseldorf. Foto: Landtag NRW/ Bernd Schälte

Düsseldorf. Etwa 200 Schülerinnen und Schüler haben am Donnerstag im Plenarsaal des Landtags Nordrhein Westfalen mit der Zeitzeugin und Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, Dr. Yvonne Koch, gesprochen.


Der Präsident des Landtags, André Kuper, hatte zu dem Zeitzeugen-Gespräch eingeladen. Kuper dankte ihr für ihre Bereitschaft, den Jugendlichen von ihrem Schicksal zu berichten, „obwohl wir Nachgeborene nicht ermessen können, was das bedeuten mag, wenn die Bilder wieder hochkommen beim Erzählen, all das Schlimme und Schreckliche, das Sie durchmachen mussten.“

Die Schülerinnen und Schüler kamen vom Heinrich-Heine Gymnasium Bottrop, vom Theodor Fliedner Gymnasium Düsseldorf, vom Dietrich Bonhoeffer Gymnasium Ratingen und vom Carl Friedrich von Weizsäcker Gymnasium Ratingen. Einige Jugendliche waren als Mitglieder des Vereins „Heimatsucher“ zugegen. Die Moderation übernahm der Leiter der Gedenkstätte „Alter Schlachthof“ in Düsseldorf Pempelfort, Dr. Joachim Schröder.

Der Landtagspräsident sagte in seiner Begrüßung: „Nur wenn Demokratie und Menschenrechte unwiderruflich in der Verfassung verankert seien, können Schicksale wie das von Yvonne Koch verhindert werden.“ Dafür brauche es das Engagement jedes Einzelnen.

Dr. Yvonne Koch wurde 1933 als Tochter einer jüdisch-assimilierten Familie in der damaligen Tschecheslowakei geboren und als Zehnjährige getrennt von ihren Eltern deportiert und schließlich in das KZ Bergen-Belsen überstellt, in dem auch Anne Frank und ihre Schwester interniert waren. Sie lag im Koma, als das Lager von britischen Soldaten 1945 befreit wurde.

Dr. Yvonne Koch lebt heute mit ihrem Mann in Düsseldorf. 2012 erschien ihr Buch „Ein Paar Handschuhe: Die Lebensgeschichte von Yvonne Koch“ (Bergen-Belsen Kleine Reihe). Dr. Yvonne Koch teilt seit einigen Jahren in zahlreichen Gesprächen mit jungen Menschen ihre Erfahrungen aus der Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsstaats und ruft zur Wahrung der Menschenwürde, der Humanität und der Demokratie auf.