Tobias Fischer (KSL), Heike Brüning-Thyrell (LVR), Nicole Enders (EUTB), Wilfried Oellers (MdB), Dr. Maria Lüttringhaus (Moderation), Constantin Grosch (Inklusionsaktivist). Foto: Volker Wiciok/Pro Mobil e.V.
Tobias Fischer (KSL), Heike Brüning-Thyrell (LVR), Nicole Enders (EUTB), Wilfried Oellers (MdB), Dr. Maria Lüttringhaus (Moderation), Constantin Grosch (Inklusionsaktivist). Foto: Volker Wiciok/Pro Mobil e.V.

Velbert. Die Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Pro Mobil e.V., fanden an dem Aktionstag der Aktion Mensch unter dem Motto „Mission Inklusion – die Zukunft gehört Dir“ statt. zur aktiven Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. 

Dass dieser Festakt überhaupt in ausreichend großem und barrierefreiem Rahmen stattfinden konnte, sieht der Pro Mobil e.V. auch als Verdienst der Technischen Betriebe Velbert, die dem Verein zu diesem Zwecke die Kantine des Hauses zur Verfügung stellten.

Schon zu Beginn sorgte der Gospelchor „House of solution“ für eine gute Stimmung unter den knapp 150 Besuchern. Eröffnet wurde die Feier durch Margit Benemann, Geschäftsführerin von Pro Mobil e.V., sowie durch den Schirmherrn, Wilfried Oellers, Mitglied des Bundestages (CDU).

Anschließend folgte die Vorführung eines Films von Pro Mobil, über die Chronik und Entwicklung des Vereines, hin zu einer Elterninitiative hin zu einem Verein mit über 500 Mitarbeitern. Besonders hervorzuheben ist, dass auch die Gründerin, Dr. Rosemarie Osenberg, zu den Gästen gehörte.

Im Anschluss stand eine Podiumsdiskussion zum Thema  „Die Zukunft beginnt mit Dir – Umsetzung des BTHG“ auf dem Programm. Moderiert wurde diese von Dr. Maria Lüttringhaus vom Institut für Sozialraumforschung in Essen. Auf dem Podium diskutierten als Experten in eigener Sache: Nicole Andres (Beraterin in der EUTB) und Constantin Grosch (Inklusionsaktivist). Mit in der Runde auch Tobias Fischer (Kompetenzzentrum selbstbestimmtes Leben) wie auch Heike Brüning-Tyrell (LVR, Projektleitung BTHG-Umsetzung) und Wilfried Oellers (MbB, CDU). Maria Lüttringhaus fragte eingangs nach dem „Geist des Gesetzes“ und bat zunächst um die positiven Einschätzungen hierzu. Constantin Grosch, der vor allem die Umsetzung des Gesetzes und die „Deckelungen“ kritisiert, sieht es dennoch positiv, dass Teilhabe nun endlich gesetzlich verankert sei. Wichtig sei ihm vor allem, „dass alle Menschen die gleiche Autonomie haben“. Grosch betont zudem, dass es fatal sei, dass Leistungen gedeckelt würden, wobei gleichzeitig die Fallzahlen steigend sein. Die „Quadratur des Kreises“ könne nur dazu führen, dass es auf Kosten der Qualität ginge.

Tobias Fischer (KSL) zeigte sich ebenfalls unglücklich darüber, dass die Umsetzung in der Bewilligung von Leistungen je nach Kommune sehr unterschiedlich sei und kritisiert zu viele Ablehnungen unter Brechung des Rechtes.
Heike Brünung-Thyrell hebt besonders aktuelle Modellprojekte hervor, welche die Gesamtsituation optimieren sollen. Und Frau Anders, der EUTB freut sich ebenfalls über jeden Kunden, der den Weg zu ihr findet und dankbar ist, stellt jedoch auch fest, dass insgesamt noch viel zu tun ist und viele unter den ständen Leistungsablehnungen oder auch unter „pooling“ leiden. Wilfried Öllers betont die Notwendigkeit des bürgerlichen Engagements und sieht das BTHG als einen „ersten Schritt in die richtige Richtung“. Diesem, inzwischen mehr als zwei Jahre alten, Schritt müssen man nun folgen. Öllers fordert daher den Bundesgesetzgeber auf, „die Umsetzung des Gesetzes nun endlich zu klären“.

Der Festakt endete mit einem Buffet sowie Diskussionen und Tischgesprächen.