Die Regenbogenschule in Neviges. Foto: Volkmann
Die Regenbogenschule in Neviges. Foto: Volkmann

Heiligenhaus/Velbert. In Velbert und Heiligenhaus machen vier weitere Schulen bei dem Projekt “BrotZeit” mit. Kinde erhalten vor Ort ein kostenloses Schulfrühstück. Gesucht werden hierfür nun Ehrenamtliche.


Jedes fünfte Kind in Deutschland kommt aus den unterschiedlichsten Gründen mit leerem Magen in den Unterricht. Die Folgen: Mangelnde Konzentration, schlechtere Noten, soziale Ausgrenzung und geringere Chancen auf Bildung. Für die benachteiligten Schulkinder ist der Verein “BrotZeit” mit einem kostenlosen Schulfrühstück aktiv.

In Heiligenhaus und Velbert genießen bereits täglich über 200 Schüler und Schülerinnen an drei Schulen das tägliche Frühstücksbuffet. Aktuell bereitet der Verein “BrotZeit” den Start des Frühstücks zusätzliche an der Grundschule Regenbogen in Heiligenhaus und den Grundschulen Birth, Nordstadt und Regenbogen in Velbert vor. Dafür werden noch dringend Ehrenamtliche gesucht.

„Wir suchen ehrenamtlich engagierte Damen und Herren ab 55 Jahren, die mit Freude den Kindern das Frühstücksbuffet zubereiten, ihnen Zeit schenken und damit das Fundament für einen erfolgreichen Lerntag legen möchten. Sie sind das Herzstück unseres Engagements und wir freuen uns riesig über tatkräftige Unterstützung vor Ort“, so BrotZeit-Projektleiterin Friederike Nölle. „Die Frühstückshelferinnen und -helfer arbeiten im Team mit anderen Ehrenamtlichen. Die Zusammenarbeit macht großen Spaß und die Dankbarkeit der Kinder ist groß. Hier kommt wahnsinnig viel zurück. Ich kann dieses Ehrenamt wirklich nur empfehlen.“

„Aktuell versorgt unser Verein täglich 19.900 Kinder in Deutschland. Das ist immens wichtig, denn wir wissen, dass Hunger von Kindern unter anderem zu Konzentrationsschwierigkeiten beim Lernen und damit zu Chancenungerechtigkeit im Vergleich zu den Kindern führt, die zuhause ein Frühstück bekommen“, erklärt BrotZeit-Vorstandsvorsitzender Hans-Jürgen Engler. „Aber auch für unsere Frühstückshelferinnen und -helfer bietet unser Projekt viel: Sie können sich aktiv einbringen und ihre wertvolle Lebenserfahrung an die Kinder weitergeben. Der Austausch der Generationen ist unglaublich bereichernd für beide Seiten.“

Suche nach Ehrenamtlichen

Ehrenamtliche ab 55 Jahre, die Interesse und an Schultagen morgens Zeit haben, das Projekt von brotZeit in Heiligenhaus oder Velbert zu unterstützen, können sich bei Friederike Nölle, Projektleiterin der Förderregion Mittleres Rheinland, melden (Tel.: 0173/7453565, E-Mail: noelle@brotzeit.schule). Für dieses Ehrenamt zahlt brotZeit eine Aufwandsentschädigung im Rahmen der Übungsleiterpauschale.

Die Einsatzzeit ist zwischen 6:30 und 9 Uhr – ein bis zwei Mal pro Woche. In Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Schulleitung werden die Kinder während der Frühstückszeit betreut.

In Nordrhein-Westfalen kooperiert brotZeit aktuell mit über 100 Grund- und Förderschulen in sechs Förderregionen – dem Südlichen und Mittleren Rheinland, dem Östlichen, Mittleren, Westlichen und Nördlichen Ruhrgebiet. Claudia Stappert, Geschäftsführung der brotZeit-Region Nordrhein-Westfalen, ist gemeinsam mit ihrem regionalen und dem Team der Geschäftsstelle maßgeblich für den Ausbau des Engagements des Vereins in dem Bundesland verantwortlich.

Große Unterstützung erhält der Verein durch eine Fördervereinbarung mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Damit die teilnehmenden Schulen mit der erforderlichen Küchenausstattung ausgerüstet und die konzeptionellen Voraussetzungen geschaffen werden können, stellt das Land Nordrhein-Westfalen außerdem 1,5 Millionen Euro bereit. Bis Ende 2025 sollen insgesamt 220 Grund- und Förderschulen in Nordrhein-Westfalen am brotZeit-Projekt teilnehmen und bedürftigen Schülerinnen und Schülern ein kostenloses Frühstück anbieten.

brotZeit e.V. wird Anfang 2009 von Uschi Glas gegründet. Alarmiert über die Nachricht, dass viele Kinder in Deutschland zuhause nicht ausreichend versorgt werden, hat sich die bekannte deutsche Schauspielerin mit der Vereinsgründung diesem Missstand angenommen. Anfangs als Münchner Initiative geplant, weitete sich das Engagement aufgrund der hohen Nachfrage und Bedürftigkeit in den nachfolgenden Jahren deutschlandweit aus.