Velbert. In einem Fernsehinterview hat der örtliche Landtagsabgeordnete Martin Sträßer sich zu den Änderungen bei der Frühgeborenversorgung am Helios-Klinikum Niederberg geäußert.
Der Erhalt der Neugeborenen-Intensivstation ist für den örtlichen Landtagsabgeordneten Martin Sträßer eine Herzensangelegenheit. „Ich bin selbst Vater von drei Kindern, die alle im Klinikum zur Welt gekommen sind. Die Klinik kenne ich sehr gut und weiß, dass hier gute Arbeit geleistet wird“, so der Abgeordnete, der am Mittwochabend in einem Fernseh-Interview beim WDR Stellung bezogen hatte.
Auch wenn Sträßer die Sorgen der Eltern gut verstehen kann, möchte er doch unnötige Sorgen nehmen: „Normale Geburten – und das sind etwa neunzig Prozent aller Geburten – sind nicht betroffen“, so der Landtagsabgeordnete.
„Die Geburtsklinik sowie der ‚Hebammengeleitete Kreißsaal‘ bleiben erhalten und stehen weiter mit dem gewohnten Leistungsspektrum zur Verfügung“. Auch bei Komplikationen sei die Erstversorgung vor Ort gesichert. „Werdende Eltern sollten deshalb keine überstürzten Entscheidungen treffen“, so Sträßer.
Schließung keine Entscheidung der jetzigen Landesregierung
Eine besondere Herausforderung in der Kinderheilkunde stellt aber die Versorgung von Früh- und Neugeborenen dar. Um diese zu meistern, ist eine umfangreiche technische Ausstattung und ein hohes Maß an qualifiziertem Personal mit Spezialwissen erforderlich. Diese Leistungen bot das Klinikum Niederberg bisher an. „Und ich möchte, dass das so bleibt“, meint Martin Sträßer.
Er legt Wert auf die Feststellung, dass die aktuelle Schließung keine Entscheidung der jetzigen Landesregierung und des jetzigen Gesundheitsministers Laumann sei. Der Landtagsabgeordnete erklärt: „Das ist die Umsetzung des Krankenhausrahmenplans von Juli 2013, der noch von der rot-grünen Landesregierung erstellt wurde. Dass die Umsetzung so lang gedauert hat und jetzt ausgerechnet in die Zeit der Corona-Pandemie fällt, ist unglücklich und ärgerlich.“ Sträßer selbst hat davon auch erst vor etwa zwei Wochen erfahren.
Martin Sträßer hat den Kontakt zu Minister Laumann aufgenommen und bereits erste Gespräche mit ihm geführt; ein weiteres ist in Vorbereitung. „Mir ist wichtig zu erfahren, welche Gründe für die damals geplante Schließung ausschlaggebend waren und ob sie aus Sicht der Experten heute noch Bestand haben.“
Die Frühgeborenenversorgung in Velbert ist im Kreis Mettmann einzigartig und hat sich jahrzehntelang sehr bewährt. Sträßer resümiert: „Natürlich muss bei der medizinischen Versorgung die Qualität oberste Priorität haben. Aber ich muss sie auch rechtzeitig erreichen können. Und da Geburten nun mal nicht so zuverlässig planbar sind, hat die Wohnortnähe für mich eine besondere Bedeutung.“
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