Velbert. In letzter Minute haben sich IG Metall und die Arbeitgeberverbände der Leiharbeit vergangene Woche auf die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie geeinigt. Demnach erhalten Leihbeschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie insgesamt 2.300 Euro steuer- und abgabenfrei. Zudem wurden Verbesserungen bei den Branchenzuschlägen vereinbart.
„Wir freuen uns, dass die Kolleginnen und Kollegen in Leiharbeit demnächst deutlich mehr Geld im Portemonnaie haben. Neben den bereits vereinbarten tabellarischen Entgelterhöhungen wird die Inflationsausgleichsprämie dabei helfen, die gestiegenen Preise abzudämpfen“, sagt der Geschäftsführer der IG Metall Hakan Civelek.
Nach Angaben der Gewerkschaft sind in den vergangenen Wochen Tausende Leihbeschäftigte für ihre Forderung auf die Straße gegangen. Gleichzeitig haben sich die Kolleginnen und Kollegen in den Entleihbetrieben gegenüber den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie für das Anliegen der Leihbeschäftigten stark gemacht. „Der gemeinsame Druck von Stammbelegschaft und Leihbeschäftigten hat dieses Ergebnis möglich gemacht. Auch in niederbergischen Unternehmen werden viele Leihbeschäftigte von diesem Tarifabschluss profitieren“, sagt Hakan Civelek.
Die Inflationsausgleichsprämie beträgt bis zu 2.300 Euro und wird in monatlichen Raten ab Januar 2024 ausgezahlt: 300 Euro im Januar 2024, je 200 Euro von Februar bis November 2024. Das Geld erhält, wer mindestens fünf Monate bei seiner Leihfirma beschäftigt ist und mindestens einen Monat in einem Betrieb der Metall- und Elektroindustrie im Einsatz ist.
Eine Neuerung gibt es auch bei den Branchenzuschlägen, die bei Einsätzen in der Metall- und Elektroindustrie fällig werden: Ab 1. September 2023 greift die erste Stufe (plus 15 Prozent auf das Grundentgelt) bereits ab dem ersten Einsatztag. Bisher gab es diesen Zuschlag erst nach sechs Wochen.
Nachdem die IG Metall Ende 2022 eine Inflationsausgleichsprämie für die Stammbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie erreicht hatte, forderte sie die Zahlung auch für die Leihbeschäftigten der Branche. Doch die Verhandlungen gestalteten sich schwierig und zogen sich über ein halbes Jahr. Erst nachdem der Vorstand zu Beginn dieser Woche die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt hatte, kam Bewegung in die Sache. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2024.
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