Um Elektromobilität ging es beim Stammtisch des Bürgervereins Langenberg. Foto: Symbolbild (pixabay)
Um Elektromobilität ging es beim Stammtisch des Bürgervereins Langenberg. Foto: Symbolbild (pixabay)

Velbert. Am Dienstag hat im Restaurant „Am Pütt“ der Stammtisch des Langenberger Bürgervereins zum Thema Elektromobilität stattgefunden. Zu Gast gewesen sind Thomas Pagel, ein Nutzer und Befürworter von Elektrofahrzeugen, und sein Bruder Wolfgang.

Das Thema Elektromobilität ist allgegenwärtig im Leben von Thomas Pagel: Er hat den Stammtisch E-Mobilität Niederberg gegründet und ist Mitglied im Bundesverband E-Mobilität. Pagel referierte über die Folgen des Klimawandels für Temperatur und CO2-Emissionen und die bisherigen Maßnahmen der Politik. Sein Fazit: All das reiche nicht aus, um die Erde ausreichend zu schützen.

Thomas Pagel ist der Ansicht, dass mehr Elektrofahrzeuge erworben werden müssten. Das Angebot an solchen Fahrzeugen wird im Laufe der nächsten Monate und Jahre immer größer, prophezeit Pagel. Elektro-Autos seien momentan zwar teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die Kosten der Wartung und der genutzten Energie seien jedoch vergleichsweise geringer, so dass sich der höhere Kaufpreis (30.000 Euro müssten mindestens veranschlagt werden) im Laufe der Nutzung amortisiert.

Er war zu Gast am Stammtisch: Thomas Pagel referierte zum Thema Elektromobilität. Bildrechte: Thomas Pagel
Zu Gast am Stammtisch: Thomas Pagel referierte zum Thema Elektromobilität. Bildrechte: Thomas Pagel

Pagel scheute sich nicht, auch unangenehme Aspekte des Themas anzusprechen, darunter die Produktionsprozesse sowie Methoden zur Ressourcengewinnung, insbesondere für die Akkus, in denen zur Zeit noch Kobalt enthalten ist, das teilweise unter menschenunwürdigen Bedingungen im Ausland abgebaut werde. Zudem würde auch die Umwelt durch den Abbau notwendiger Ressourcen zum Teil belastet. 

Das sei aber nicht Folge der Nutzung von E-Fahrzeugen, meint Pagel. Lithium und Kobalt werden auch in anderen Bereichen des Lebens genutzt. Ein E-Mobil habe derzeit bei der Produktion einen höheren CO2 Ausstoß.
Da bei der Nutzung jedoch kein CO2 freigesetzt wird, verbessert sich die Gesamtbilanz im Laufe der Nutzung des Fahrzeugs. Pagel zieht einen Vergleich: Ein E-Mobil nutzt rund 73 Prozent der zugeführten Energie, ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor allenfalls 13 Prozent.

Um seine vorgetragenen Inhalte zu veranschaulichen, hat Thomas Pagel einen Akku mitgebracht. Er hat etwa die Größe einer kleinen Batterie. Je nach Fahrzeugtyp sind 5.000 bis 10.000 dieser Akkus verbaut. Die Akkus halten bei guter Pflege und durch verantwortungsbewusstes Laden bis zu 400.000 Kilometer, erläutert Pagel. Im Anschluss können die Akkus recycelt werden.

Thomas Pagel erklärt: Die Wartungskosten und die Energiekosten eines E-Mobils seien geringer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Die Ladezeiten variieren zwischen acht Stunden für 100 Kilometer an der Haussteckdose, bis zu 15 bis 40 Minuten an Schnellladedosen bis zur vollen Ladung. Die Reichweite eines E-Mobils variiert je nach Typ und Kaufpreis. Bis zu 350 Kilometer und mehr sind nach Pagels Ausführungen realistisch. Wird ein E-Auto abgebremst, wird dabei sogar Energie gewonnen. So kann sich im Stadtverkehr eine vergrößerte Reichweite der Fahrzeuge ergeben, was sie als Fahrzeug für kleine ortsnahe Strecken prädestiniert. Zur Zeit fehlen in Deutschland noch weitere Ladestationen. Das Netz ist jedoch auch jetzt schon für eine Fahrt in den Urlaub ausreichend. Eine solche muss jedoch gut geplant sein, wie die Schilderung der in Kürze stattfindenden Fahrt des Referenten in die Schweiz aufzeigte.

Die Teilnehmenden des Bürgervereins ziehen ein positives Fazit. Katrin Arenfeld kommentiert: „Der Abend bot einen guten Einstieg in die Problematik und zeigte auf, dass manche der Vorurteile gegen derartige Fahrzeuge eben auch nur solche sind – wobei der Preisvergleich zwischen einem Bugatti Chiron für 2,4 Millionen Euro und dem Elektro-Roadster von Tesla, der demnächst auf den Markt kommen soll, der dem Bugatti in jeder Hinsicht außer in der des Preises (’nur‘ 200.000 Euro) überlegen sein wird, zum Schmunzeln veranlasste.“