Velbert. Eine junge Velberterin hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt: Cherina Laimann verkauft eigene Schokoladenkreationen und Pralinen, vor allem über das Internet. Die süßen Sünden entstehen in Tönisheide.
Eine Konditorausbildung in Wuppertal, dann der Schritt zur Handwerksmeisterin in Köln – die 24 Jahre alte Cherina Laimann hat in ihrem Berufsleben bereits einiges erreicht. Anschließend wagte die Velberterin den Schritt in die Selbstständigkeit, unterstützt von ihren Eltern. Ihre große Leidenschaft: Süßes. „Eigene Schokolade anzubieten, war mein Traum“, erzählt Laimann. Sie kreiert die Rezepte für Tafeln und Pralinen selbst, ihre Eltern sind oft die ersten Tester. Heraus kommen Sorten wie weiße Schokolade mit Erdbeeren, Vollmilch mit Meersalz, Lakritz oder Nüssen, für Mutige mit Chiliflocken oder Täfelchen in besonderer Form.
Auf dem Traktoren-Fest hatte Laimann sich mit einem Stand postiert, eigens für die Veranstaltung sind kleine Schoko-Trecker entstanden. Ansonsten gab es einen bunten Strauß aus Tafeln und Pralinen. Letztere kamen bei den Festbesuchern gut an, die Auslage leerte sich schnell. Es scheint zu schmecken, was die Velberterin an Kreationen im Gepäck hat. Die entstehen in Tönisheide.
Hauptsächlich verkauft Cherina Laimann ihre Waren über einen eigenen Internetshop, inzwischen bestehen allerdings auch einige Kooperationen mit lokalen Geschäften, sodass die süßen Sünden dort in einigen Schaufenstern zu sehen sind. „Ein eigener Laden wäre der nächste Schritt“, erklärt die Konditormeisterin. Es wäre ein weiterer Karriereschritt, verbunden mit Chancen und Risiken. „Die Spezialisierung ist, was ihr helfen wird“, ist ihr Vater Detlev Riller überzeugt. Nach der Schließung der Süßen Ecke in Velbert könnten sich Möglichkeiten auftun für die 24-Jährige, denn Edles aus Kakao ist ohnehin selten, noch seltener, wenn es aus lokaler Hand kommt.
Das Schoko-Geschäft verbindet Handwerk und auch Kunst. Stolz zeigt die 24-Jährige ein Foto von ihrer Meisterprüfung: Neben Kreationen aus dem Standardrepertoire haben die Prüflinge einen Baumkuchen samt Verzierung sowie ein Schaustück herstellen müssen. Das Thema durfte selbst gewählt werden. Cherina Laimann entschied sich für die Nordsee, heraus kam ein vielstöckiger Baumkuchen mit ausgesetztem Anker und ein Teil eines Holzstegs mit thronender Möwe. Am Ende muss man es mit der Schokolade aber trotzdem praktisch halten: „Sie muss schmecken“, so Laimann. „Das macht glücklich“.
Was eine gute Schokolade ausmache? „Vor allem gute Zutaten“, so die 24-Jährige. Dann sei eine gute Rezeptur wichtig und eben die Zubereitung. Schokolade schmelzen, in Form bringen und verzieren – ganz so einfach sei das nicht.
„Man muss die Schokolade zunächst gut temperieren“, erklärt die junge Handwerksmeisterin. Dann folgt das Gießen, anschließend wird geklopft, gewartet, verziert und verpackt. Am Ende landen bunte Tafeln und ansehnliche Pralinen in Schachteln, Dosen oder Folie – natürlich seien all ihre Kreationen auch „schöne Geschenkideen“. Der Blick geht mit dem Ende der Sommerzeit bereits gen Weihnachten. „Da geht Schokolade besonders gut“, freut sich Laimann. Wenn es draußen kalt sei, kauften die Leute mehr ihrer Produkte. Auch Ostern oder Feiertage wie Muttertag, Vatertag oder Valentinstag seien wichtige Anlässe, um das Geschäft anzukurbeln. Unter www.edel-pralinen.de kann sich jeder anschauen, was die Velberterin aktuell kreiert hat.
Die Schokolade ist in der Familie ein verbindendes Element, allerdings nicht das einzige. Im Rhythmus-Chor Neviges sind sie gemeinsam aktiv.