Gewerkschafter Hakan Civelek leitet die Velberter Geschäftsstelle der IG Metall. Foto: IG Metall
Gewerkschafter Hakan Civelek leitet die Velberter Geschäftsstelle der IG Metall. Foto: IG Metall

Velbert. Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März weist die IG Metall auf die immer noch bestehende Ungleichheit zwischen Frauen und Männern im Berufsleben hin.

Nach Angaben der IG Metall hält gerade die Corona-Krise das Brennglas auf gleichstellungspolitische Probleme: „Es sind überwiegend Frauen, die in der Corona-Krise die Kinderbetreuung sicherstellen und Pflegetätigkeiten übernehmen“, so Hakan Civelek, Geschäftsführer der IG Metall Velbert. Dadurch wachse die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen, die Frauenerwerbsquote sinke und Vereinbarkeitserfolge würden verschwinden. „Frauen werden aus dem Erwerbsleben gerissen und drohen zu Verliererinnen der Krise zu werden“, mahnt Civelek.

„Noch immer machen Frauen seltener Karriere als Männer. Noch immer gibt es beim Entgelt teils massive Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit und gleiche Karrierechancen sind längst überfällig“, ergänzt der Velberter IG-Metall-Geschäftsführer.

Der Internationale Frauentag wird dieses Jahr zum 110. Mal begangen. Meilensteine der Gleichstellung wurden mehrere erreicht: 1918 wurde das Frauenwahlrecht erkämpft, 1952 das Mutterschutzgesetz verabschiedet, seit 1969 gilt die volle Geschäftsfähigkeit der Frau, seit 1997 steht die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe und seit 2007 dürfen auch Männer in Elternzeit gehen.

Der IG Metall reichen diese Erfolge nicht aus. „Wir setzen uns als IG Metall für eine verbesserte Vereinbarkeit von Leben und Arbeit ein“, so der Gewerkschafter Civelek. Dazu gehörten flexible Arbeitszeitmodelle und gute Homeoffice-Regelungen in den Betrieben. „Der Staat sollte eine flächendeckende und kostenlose Kinderbetreuung sicherstellen und durch Quotenregelungen den Frauenanteil auf allen Führungsebenen stärken“, appelliert Civelek.