Michael Vitz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg Foto: VBU
Michael Vitz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg. Foto: VBU

Wuppertal/Niederberg. Die angespannte Wirtschaftslage mache den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in NRW schwer zu schaffen, wie der Arbeitsgeberverband der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg mitteilt. 

Trotz zum Teil noch gut gefüllter Auftragsbücher sähen sich immer mehr Betriebe angesichts unterbrochener Lieferketten, exorbitanter Preissteigerungen und eingeschränkter Produktionsabläufe wirtschaftlich gefährdet, so der Verband.

In der Region Wuppertal und Niederberg sind Auswirkungen spürbar: „Die Unternehmen leiden vor allem unter den massiv gestiegenen Preisen für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte“, erklärte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg, Michael Vitz. Vor diesem Hintergrund kritisierte er die Forderung der IG Metall nach acht Prozent in der anstehenden Tarifrunde als „absolut wirklichkeitsfremd“.

Die wirtschaftlichen Aussichten auf die nächsten Monate? Laut Metaller-Verband „hochgradig ungewiss“.

Die Erwartungen der Metall- und Elektro-Industrie sind negativ: „Viele Wirtschaftsinstitute revidieren ihre Prognosen nach unten, viele Experten erwarteten angesichts der erheblichen Risiken spätestens für den Winter eine Rezession“, erläuterte Vitz. Die Industrie befinde sich weltweit unter erheblichem Wettbewerbsdruck. Viele Konkurrenten aus Nordamerika und Asien hätten deutlich geringere Energiekosten. Teilweise seien Politik und Gewerkschaften sich des Ernsts der Lage in den Betrieben nicht bewusst: „Wir stehen in der Tat an einem Kipppunkt zur Rezession.“

Besonders dramatisch wirkten sich die massiven Energiepreissprünge aus: „Allein im Juli zogen die Preise im Vorjahresvergleich um mehr als 140 Prozent an – Tendenz rasant steigend“, erklärte Vitz. Die Unternehmen benötigten jetzt dringend wirksame Entlastungen, so die Forderung des Verbandes. Die geplanten Entlastungspakete der Bundesregierung blieben bei den unternehmensbezogenen Maßnahmen zu vage und unkonkret. Insbesondere fehlten klare Aussagen dazu, wie das Stromangebot vergrößert und die exorbitanten Energiepreiserhöhungen abgefedert werden können. Diese seien entscheidend dafür, ob eine Produktion wirtschaftlich überhaupt noch möglich sei.

„Es geht um die Zukunft der Industriearbeitsplätze in unserem Land und damit auch in unserer Region“, betonte Vitz.