Der Mariendom in Neviges. Foto: Volkmann
Der Mariendom in Neviges. Foto: Volkmann

Velbert. Seit 1995 findet in Neviges die Mutter-Anna-Wallfahrt der Schlesier statt: dieses Jahr am 30. Juli. Abbé Thomas Diradourian wirkt erneut als Hauptzelebrant mit. 

Abbé Thomas Diradourian wird als „Hausherr“ dieser sehr alten Wallfahrtstätte im Rheinland erneut dem Hochamt als Zelebrant und Prediger der Mutter-Anna-Wallfahrt vorstehen, nachdem er 2022 dieser schlesischen Wallfahrt erstmals vorstand. In den beiden Jahren zuvor hatte die Wallfahrt aufgrund der pandemischen Lage eine Pause einlegen müssen.

Abbé Thomas Diradourian stammt gebürtig aus Paris. 2003 wurde er in der Gemeinschaft St. Martin zum Priester geweiht. Seit dem 27. September 2020 ist er mit einigen Mitbrüdern der Gemeinschaft Sankt Martin leitender Pfarrer in Velbert-Neviges. Abbé Phil Dieckhoff, Abbé Guillaume Sebaux und Abbé Pauljo von Loe unterstützen die seelsorgliche Tätigkeit.

Die Wallfahrt zur heiligen Gottesmutter Maria in Velbert-Neviges hat eine lange Tradition. Damian Spielvogel vom Velberter Ortsverband der Schlesier erklärt: „Begonnen hat alles damit, dass der Franziskaner Antonius Schirley vor dem Jahr 1688 eine Offenbarung hatte, in der er, während er vor einem Bild der Gottesmutter betete, aufgefordert wurde, eine Kapelle zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis Mariens in Neviges zu errichten. Auf diesem Bild ist Maria als Königin mit Sternenkrone zu sehen. Sie zertritt den Kopf Satans.“

Der Kupferstich befindet sich noch heute im Mariendom in Neviges und wird jährlich von vielen Pilgern aufgesucht und verehrt.

„Besonders zu erwähnen in der Geschichte von Neviges ist der Widerstand gegen das NS-Regime“, so Spielvogel. „In den 1930er-Jahren rief der damalige Franziskanerpater und Rektor der Wallfahrt dazu auf, anstelle des Hitlergrußes drei Finger, sinnbildlich für die Dreifaltigkeit Gottes, in den Himmel zu strecken“.

Für Abbé Thomas Diradourian ist dieser Mut aus der Treue zu Maria entstanden. Bis heute sei die Verehrung und Treue zu Maria Frieden stiftend, da „sie uns auf sicherem Wege zu ihrem Sohn führt“.