Auszug der Trachten- und Fahnenträger sowie der Geistlichkeit aus dem vollbesetzten Mariendom zu Neviges. Foto: Privat
Auszug der Trachten- und Fahnenträger sowie der Geistlichkeit aus dem vollbesetzten Mariendom zu Neviges. Foto: Privat

Velbert. Am letzten Sonntag im Juli fand die 25. schlesische Mutter-Anna-Wallfahrt im Mariendom zu Neviges statt.

Die Hauptzelebration und Predigt wurde von dem erst 42-jährigen Zisterzienserpater Rupert Fetsch übernommen. Pater Rupert ist erst vor einigen Wochen von der Mutterabtei Stift Heiligenkreuz in das Kloster nach Bochum-Stiepel gewechselt und übt dort unter anderem das Amt des Novizenmeisters aus, das er auch in Heiligenkreuz innehatte. Als Novizenmeister bezeichnet man in den Ordengemeinschaften der römisch-katholischen Kirche jene Ordensmitglieder, die für die Einführung und Ausbildung der Ordensanwärter zuständig sind.

Alt-Abt Gregor Ulrich Henckel Donnersmarck, der die Predigt ursprünglich halten sollte, auch gesundheitlichen Gründen jedoch nicht aus Österreich anreisen konnte, erfreute diese Tatsache. Er schrieb an die Veranstalter: „Pater Rupert, den ich sehr schätze, wird das sicher sehr schön und fromm machen. Auch finde ich es gut, wenn die nächste Generation in solche Aufgaben hineinwächst.“ Der Mariendom in Neviges war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt.

Musikalisch begleitet wurde die schlesische Mutter-Anna-Wallfahrt durch das Oberschlesische Blasorchester und den Chor der Oberschlesischen Bergmänner – im Mariendom und bei der Kirmes.

Diese „junge Wallfahrt“ – sie wurde erst 1995 begründet – spiegelt sich immer auch im Bild der Besucher wieder. Zahlreiche junge Menschen und Kleinkindfamilien, mit und ohne familiären Bezug zu Schlesien, bilden die Pilgerschaft. In diesem Jahr konnte zudem eine gestiegene Anzahl von jungen Trachtenträgern verzeichnet werden, darunter einige aus Schlesien und Russland, die als Partnergruppen der schlesischen Folkloregruppe „Der fröhliche Kreis“ aus Bergisch Gladbach, die ihr 30-jähriges Bestehen feierte, im Rheinland weilten. Zwei Frauen aus dem afrikanischen Togo nahmen ebenfalls in ihren Nationaltrachten an der diesjährigen Wallfahrt teil.

„Erfreulich ist die Tatsache, dass viele evangelische Christen diese Wallfahrt annehmen“, heißt es von Damian Spielvogel von der Landsmannschaft Schlesien. Somit könne die diesjährige Mutter-Anna-Wallfahrt als Veranstaltung der gelebten Ökumene und der europäischen zwischenmenschlichen Jugendbegegnung bezeichnet werden.

Die Mutter-Anna-Wallfahrt wird von der Schlesischen Jugend in NRW und der Bundeslandsmannschaft in Zusammenarbeit mit der Marienwallfahrt Neviges durchgeführt. Auch dieses Jahr lagen Gesamtvorbereitung und Durchführung in den Händen von Damian Spielvogel. Die örtliche Gruppe der Landsmannschaft Schlesien in Velbert unterstützte die Großveranstaltung.