Velbert. Am diesjährigen Auschwitz-Gedenktag organisiert die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Niederberg (VVN/BdA) einen Gedenkgang samt Kundgebung am Samstag, 27. Januar.
Los geht es laut Organisatoren um 12.05 Uhr an den Stolpersteinen der Familie Herz auf der Grünstraße 4-6. Anschließend führt der Weg vorbei an den Erinnerungsmarken vor dem IG Metall-Haus für die umgekommenen Gewerkschafter Karl Astheimer und Heinrich Kuhlemann, und denen in der Kurzen Str. 4. An der ehemaligen Friedrichstraße 108 wird an die Ermordung des Jungkommunisten Helmut Schäfer durch einen Velberter Nazi am 31. Januar 1933 erinnert, danach an das in der Pogromnacht 1938 abgebrannte Haus der Familie Salomon (ehem. Friedrichstr. 171).
An der Ecke Bahnhofstraße/ Friedrichstraße liegen Stolpersteine für die ermordeten jüdischen Mitbürger Goldschmidt und Frank. „Dort wütete die Velberter SA vor und während der Pogromnacht im Kaufhaus und der Wohnung der Familie Aaron“ so die VVN/BdA. In der Alten Kirche predigte im Dritten Reich auch Pastor Dörnmann, der denunziert wurde, weil er „eher für Thälmann (KPD) als für Göring (NSDAP)“ beten wollte.
100 Meter Luftlinie davon entfernt war die katholische Kolpingfamilie mit ihrem Vorsitzenden Nikolaus Ehlen beheimatet. Er war nicht nur der Siedlungsvater, sondern auch ein ausgewiesener Gegner des Naziregimes.
Am Mahnstein vor der alten Kirche wird der Gedenkgang mit einer stillen Gedenkminute enden.
Ab 13 Uhr will man sich bei einer anschließenden Abschlusskundgebung auf dem Platz am Offers gegen rechtsextremes Gedankengut stellen. Danach soll ein Schreiben zur momentanen Velberter Gedenkkultur und gegen aktuellen Rassismus, Militarismus und Neofaschismus für Bürgermeister und Rat in den Rathaus-Briefkasten gelegt werden.