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Velbert. Der Rat der Stadt Velbert hat in seiner Sondersitzung mehrheitlich gegen die Errichtung einer geplanten Landesunterkunft für Flüchtlinge am Wordenbecker Weg gestimmt. Bereits im Vorfeld hatte sich der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt gegen das Vorhaben ausgesprochen.
In der Sondersitzung des Rates tauschten die Mitglieder der Fraktionen teils schon bekannte Argumente aus. Die Ablehnung der Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) begründeten die Fraktionen unter anderem der CDU, SPD und „Velbert anders“ vor allem mit dem aus ihrer Sicht ungeeigneten Standort und der zentralisierten Unterbringung von bis zu 600 Menschen am Wordenbecker Weg. Befürchtet wird, dass sich die hohe Zahl an Geflüchteten negativ auf die ohnehin schon dicht besiedelten Stadtteile Birth und „Am Berg“ auswirken könnte.
Bei sinkenden Flüchtlingszahlen in Deutschland, brauche Velbert künftig auch weniger Unterkünfte, so die Erwartung der ZUE-Gegner. Eine vom Land gesteuerte Einrichtung wird in dem Fall eher als nachteilig angesehen. Lieber möchten die Fraktionsmitglieder, dass die Stadt die Unterbringung von Flüchtlingen selbstständig regeln kann.
Die Befürworter, unter anderem die Fraktionen der Grünen und der FDP, sahen in der Landesunterkunft vor allem eine Möglichkeit zur finanziellen Entlastung des städtischen Haushalts in Millionenhöhe. Zudem argumentierten sie, dass die Menschen nur für kurze Zeit in der ZUE untergebracht seien und nicht vor Ort integriert werden müssten. Entsprechende Maßnahmen und zusätzliche Infrastruktur fielen demnach auch weg und entlasteten die Stadt.
Nach der Entscheidung des Rates gegen die Errichtung der Landesunterkunft am Wordenbecker Weg, können nun die ursprünglichen Pläne für Flüchtlingsheime an vier verschiedenen Standorten im Stadtgebiet weiterverfolgt werden. Diese hatte der Rat bereits im Sommer beschlossen.
Demnach sollen sollen insgesamt 600 Wohneinheiten hauptsächlich als Container-Wohnungen geschaffen werden. Die Standorte für Wohncontainer sind an der Industriestraße, zwischen Hausnummer 35 und 47, an der Straße Am Lindenkamp 31 (ehemaliges Baudezernat), und an der Uferstraße in Langenberg. Hinzu kommt der Standort Langenberger Straße, wo Häuser errichtet werden sollen, die später als gewöhnlicher Wohnraum genutzt werden können.
Mehr zum Thema in einem früheren Artikel: Velbert: Standorte für vier neue Flüchtlingswohnheime beschlossen.