Velbert. Die IG Metall hat bundesweit Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus knapp 2.600 Unternehmen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage befragt. Die Ergebnisse zeigen: Die konjunkturelle Lage trübt sich weiter ein – wenn auch mit einem zuletzt etwas abgeschwächten Abwärtstrend.
„Noch im Herbst 2022 schätzten 28 Prozent die wirtschaftliche Lage als schlecht oder sehr schlecht ein, heute sind es 41 Prozent. Knapp die Hälfte der Unternehmen vermeldet schlechte oder gar sehr schlechte Auftragseingänge“, sagt der Geschäftsführer der IG Metall Velbert Hakan Civelek.
Nach Angaben der IG Metall Velbert trifft es vor allem zahlreiche Automobilzulieferer in der niederbergischen Region. „Die Automobilindustrie steht vor erheblichen Veränderungen. Dies erfordert erhebliche Investitionen in Standort und Beschäftigte. Wir stellen allerdings fest, dass häufig nicht ausreichend in die Betriebe investiert wird. Dies liegt unter anderem auch an der nachlassenden Auftrags- und Ertragslage, die sich auch im schwächelnden Investitionsverhalten niederschlägt. Viele Automobilzulieferer sehen sich täglich mit schwankenden Auftragseingängen konfrontiert, was erhebliche Auswirkungen auf die Produktionsplanung und Ertragslage hat“, sagt Civelek.
Die Gewerkschaft betont auch negative Standortfaktoren, infolgedessen Investitionsentscheidungen eher im Ausland getätigt werden. „Die hohen Energiepreise sind ein echter Wettbewerbsnachteil in Deutschland. Die Gewinne von energieintensiven Betrieben werden von den hohen Energiekosten regelrecht aufgefressen. Viele Direktinvestitionen gehen ins Ausland. Dies schwächt unseren Industriestandort nachhaltig und langfristig“, so Civelek.
Deshalb fordert die IG Metall die Politik zum Handeln auf. „Wir brauchen dringend eine aktive Industriepolitik, damit Investitionen an unseren Standorten wieder getätigt werden. Zum einen müssen die Unternehmen von den hohen Energiekosten entlastet werden. Wir schlagen als IG Metall einen übergangsweisen Brückenstrompreis vor. Zum anderen brauchen wir eine gezielte Förderpolitik, die Standorte und Beschäftigung sichert. Die Transformation unserer Industriebetriebe braucht eine klare industriepolitische Flankierung, sonst findet die industrielle Zukunft nicht in Deutschland statt“, so der Gewerkschafter Civelek.
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