Velbert. Bei einem Vorfall am Felderbach in Nierenhof sind die Engagierten des örtlichen Ablegers des Bundes für Umwelt- und Naturschutz aktiv geworden. Am Felderbach waren Groppen in Not, wären in einem bei Sanierungsmaßnahmen trocken gelegten Habitat verendet.
Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) führte am Felderbach eine Baumaßnahme durch, teilt Carsten Haider, Vorstand des BUND Velbert, mit. Es sei eine Bachsohle vertieft, der Wasserstand gesenkt und ein Nebenarm, der sich auf natürliche Weise seit vielen Jahren gebildet hatte, zugeschüttet worden.
Durch die Maßnahmen wurde ein Fortpflanzungs-Habitat der streng geschützten und vom Aussterben bedrohten Groppe, eine am Gewässerboden lebende Fischart, vom Wasser abgeschnitten. „Die Tiere hatten sich aus dem nun trockenen Nebenarm in das gerade noch Restwasser führende Habitat gerettet“, so Haider. Die Naturschütze retteten letztlich knapp 20 ausgewachsene Fische aus der kleinen Wasserlache und setzten die Tiere wieder in den Bach.
„Es verblieben aber viele kleinen Lebewesen und der Nachwuchs der Groppen, die im Schlamm zu ersticken drohten, in dem kleinen Biotop, das sich unter eine Baumwurzel erstreckte“, erklärt Carsten Haider. In Gesprächen mit den zuständigen Behörden und dem Wasserverband hatte man Hilfe organisiert. Der BRW reagiert, rückte nachmittags mit einem Bagger an, um das Biotop wieder an den Wasserlauf anzuschließen.
„Dies war sehr wichtig, damit die verbliebenen Tiere mit frischem Wasser und damit Sauerstoff versorgt wurden“, so Haider. „Leider ist der naturnahe Bachabschnitt nun stark verändert, aber es ist zu hoffen, dass wenigstens das wichtige Fortpflanzungs-Habitat erhalten bleibt und dass die Tiere es weiterhin annehmen.“
Der BUND Velbert möchte vor dem Hintergrund des Vorfalls zukünftig darauf hinwirken, dass derartige Baumaßnahmen an Gewässern, die „bisher leider als Erhaltungsarbeiten deklariert werden und einfach ohne vorherige ökologische Begutachtung durchgeführt werden“, so Haider, zukünftig sensibler angegangen werden.
Eine Anfrage der Redaktion beim Bergisch-Rheinischen Wasserverband blieb bislang unbeantwortet.