Heinz Schemken bei der Teileröffnung der A44 im Jahr 2018. Foto: A. Graaf-von der Ahe
Heinz Schemken bei der Teileröffnung der A44 im Jahr 2018. Foto: A. Graaf-von der Ahe

Kreis Mettmann. Die CDU im Kreis Mettmann würdigt den verstorbenen Velberter Alt-Bürgermeister Heinz Schenken. Der Kreisverband schreibt: 

Tief betroffen ist die CDU im Kreis Mettmann vom Tode ihres langjährigen Mitgliedes und Vorsitzenden (1977-1990) Heinz Schemken. „Man findet in unserer Kreispartei nur äußerst wenige Menschen, die mit ihrem Handeln, aber auch mit ihrem Gesicht die CDU über Jahrzehnte so sehr nach innen und außen geprägt haben“, betont der CDU-Kreisvorsitzende Dr. Jan Heinisch. „Seit seinem Parteieintritt im Jahre 1961 wird es keinen Tag und vermutlich auch kaum eine Stunde im Leben von Heinz Schemken gegeben haben, wo er nicht für sein Velbert und seine CDU tätig war.“

Heinisch selbst war im Jahre 1995 Schemkens mehrtägiger Jugend-Gast im Bonner Bundestag beim Format „Jugend und Parlament“ und stand seitdem über die gesamte Zeit kontinuierlich mit ihm in Kontakt. Schemken nahm bis zu Beginn der Pandemie auch nach wie vor an den CDU-Kreisvorstandssitzungen teil und brachte dort aktiv seine Sicht der Dinge ein. „Klug, bodenständig, geradlinig, mit enormer Menschenkenntnis und einem extrem guten Gespür für politische Zusammenhänge, von der Kommunal- bis hin zur Bundes- und Europapolitik: So würde ich ihn als Politiker beschreiben.“

Immer wieder war Heinisch auch mit Schemken in Velbert unterwegs, und sei es nur zu einem kleinen Gedankenaustausch. „Man war doch immer sehr erstaunt. Obwohl Heinz Schemken ja schon seit vielen Jahren kein Bürgermeister oder Bundestagsabgeordneter war – wenn man mit ihm durch Velbert lief, wurde er ständig angesprochen und gegrüßt. Und zwar immer mit einem Lächeln und freundlicher Wertschätzung. Das hat mich sehr beeindruckt.“ Heinisch erinnert sich auch noch an den enormen Andrang, den Schemken bei seinen Wanderungen in und um Velbert hatte – und wie er als „singender Bürgermeister“ gemeinsam mit Amtskollegen immer wieder gern zur Gitarre griff.

Sein Nachfolger im Bundestagsmandat, Peter Beyer (CDU), hatte ähnliche Eindrücke. „Bis zum Einsetzen der Pandemie begegnete man wie selbstverständlich auf allen denkbaren Veranstaltungen natürlich auch Heinz Schemken. Es spricht für sich, dass ihn viele Vereine und Organisationen auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik unverändert zu ihren Versammlungen und Festen eingeladen haben.“ Beyer weiter: „Er war bei der Bevölkerung in einer Form beliebt, wie es nur bei wenigen Politikern der Fall ist. Immer wieder erzählen mir noch heute Menschen, dass er sich ihre Anregungen oder Fragen einfach irgendwo auf einen Bierdeckel schrieb, in die Tasche steckte und man verlässlich wenig später eine schriftliche oder telefonische Antwort bekam.“ Beyer bezeichnet Schemken daher als das „Idealbild des aktiven und rührigen Abgeordneten“. Schemkens Name, so Beyer, bleibe für ihn zum Beispiel auch für immer mit dem Bau der A44 und der A535 verbunden. „Für die Autobahnanbindung des Niederbergischen hat er gekämpft wie ein Löwe.“

Beyer weiter: „Heinz Schemken war ein immer nahbarer, stets ansprechbarer Ratgeber, Politiker und Mensch. Meine ersten Erinnerungen an ihn gehen zurück in die 1980er Jahre: Schemken war mein Abgeordneter, den wir mit der Schulklasse in Bonn bei einer Klassenfahrt in die damalige Bundeshauptstadt besuchten, um mit ihm zu diskutieren. Die Bilder dieser ersten Begegnung habe ich noch sehr lebendig im Kopf. In Berlin sind mir in den vergangenen zwölf Jahren meiner eigenen Abgeordnetentätigkeit von Anfang an zahlreiche Politiker begegnet, die Weggefährten Schemkens in der Bundespolitik waren. Der ehemalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer MdB bezeichnete ihn mir gegenüber einmal als seinen politischen Ziehvater. Da schwingen Anerkennung, tiefer Respekt und Hochachtung vor dem Lebenswerk des Verstorbenen mit.“