Buchstaben liegen aufgereiht auf einem Tisch. Foto: pixabay/symbolbild
Buchstaben liegen aufgereiht auf einem Tisch. Foto: pixabay/symbolbild

Ratingen/Velbert. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hat entschieden, dass zwei AWO-Kitas in das Bundesprogramm „Sprach-Kitas aufgenommen werden: Das Familienzentrum Haselnussweg in Ratingen-West und das Langenberger „Haus für Kinder“ .


„Ab Jahresbeginn sind das Familienzentrum Haselnussweg in Ratingen-West und das Langenberger „Haus für Kinder“ an der Frohnstraße dabei“, teilt die örtliche Abgeordnete Kerstin Griese mit. „Das ‚Sprach-Kita‘-Programm ist mit einer Fördersumme in Höhe von 50.000 Euro für zwei Jahre verbunden.“ Damit könnten die beiden Kindergärten jeweils eine ungefähr halbe Fachkraftstelle finanzieren, um ihre Sprachförderangebote auszubauen, so Griese. Die Kitas seien ausgewählt worden, weil sie von einem hohen Anteil an Kindern besucht werden, die großen sprachlichen Förderbedarf haben.

Kerstin Griese begrüßt es, dass das SPD-Familienministerium auch die Förderung für die Einrichtungen fortsetzt, die schon seit längerer Zeit als „Sprach-Kitas“ anerkannt sind. „Das ursprünglich vorgesehene Auslaufen dieses Bundesprogramms ist damit glücklicherweise abgewendet.“

Davon profitieren in Ratingen die AWO-Kita Daagstraße, das katholische Maxi-Familienzentrum sowie die städtischen Einrichtungen Am Söttgen, Breslauer, Daimler, Erfurter und Gothaer Straße mit jährlich 25.000 Euro. In Velbert sind die evangelische Kita Wordenbeck, die Kolping-Kitas Abenteuerland und Am Bartelskamp, die AWO-Kita Am Schwanefeld und die städtische Einrichtung an der Kollwitzstraße weiterhin Teil des Programms. In Heiligenhaus fördert Berlin die evangelische Kita Unterm Himmelszelt und den Caritas-Kindergarten Nonnenbruch, in Wülfrath die DRK-Kita Farbenfroh sowie die städtischen Kitas Ellenbeek und Stadtspatzen.

Beitrag zur Chancengleichheit

„Sprach-Kitas sind ein sinnvoller Beitrag zur Chancengleichheit“, meint der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung und CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer. Sprache sei der entscheidende Faktor zur Integration. Umso wichtiger sei es, dass Kinder bereits frühzeitig und gezielt ihren jeweiligen Fähigkeiten entsprechend gefördert würden, um diese Schlüsselkompetenz zu erlangen, so Beyer.

Gerade wenn das nicht zu Hause geschehe, übernehme die Kita diese wichtige Aufgabe und trage damit zur Chancengleichheit bei, erklärt der Bundespolitiker und weiter: Die Corona-Pandemie habe bestehende soziale Benachteiligungen noch verschärft.  Die pandemiebedingte  Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen sei ein Einfallstor für neue Bildungsungerechtigkeiten. Insbesondere in finanziell schwächer aufgestellten Haushalten drohe die Corona-Krise zu einer fundamentalen Chancen-Krise zu werden. Projekte wie die Sprachförderung seien unverzichtbar, mahnt Beyer.

Ein Großteil der bisher geförderten Vorhaben habe die Möglichkeit zur Fortführung der Förderung in den Jahren 2021/2022 genutzt. 2016 bis 2020 seien es mehr als 20 Kindertagesstätten in den Städten Heiligenhaus, Ratingen, Velbert und Wülfrath gewesen, die der Bund gefördert habe.