Das Deutschlandticket ermöglichst Fahrten im Nahverkehr durch die gesamte Republik. Foto: VZ NRW
Das Deutschlandticket ermöglichst Fahrten im Nahverkehr durch die gesamte Republik. Foto: VZ NRW

Düsseldorf. Ab Mai können Verbraucherinnen und Verbraucher das Deutschlandticket als bundesweit gültiges Nahverkehrsticket nutzen.

Bereits am 3. April beginnt der Vorverkauf für einen Preis von 49 Euro im monatlichen Abo. Wer ein Abo für den öffentlichen Nahverkehr besitzt, muss sich nun entscheiden, ob das neue Angebot attraktiver ist. Gelegenheitsfahrende müssen abwägen, ob sich der Kauf des Deutschlandtickets gegenüber Einzelfahrten lohnen kann.

„Neben dem Preis, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auch die Ticketeigenschaften genau vergleichen“, rät Melanie Schliebener, Leiterin der Schlichtungsstelle Nahverkehr der Verbraucherzentrale NRW. „In machen Abos ist zum Beispiel die Mitnahme von Fahrrädern oder anderen Personen eingeschlossen. Wer diese Möglichkeiten regelmäßig nutzt, sollte nachrechnen, ob sich das Deutschlandticket preislich lohnt.“

Was beim Kauf des Deutschlandtickets zu beachten ist und was mit bestehenden Abonnements passiert, erklärt die Verbraucherzentralzentrale NRW:

Was kostet das Deutschlandticket?

Bei Einführung wird das Deutschlandticket für 49 Euro im monatlich kündbaren Abo erhältlich sein. Günstiger kann es werden, wenn der Arbeitgeber das Ticket als Jobticketvariante in seinem Betrieb anbietet und für die Arbeitnehmer 25 Prozent der Ticketkosten übernimmt.

Dann vergünstigt sich der Preis um 5 Prozent, also derzeit 2,45 Euro. Mit dem Zuschuss des Arbeitgebers bleibt ein Gesamtbetrag von 34,30 Euro. In den Medien werden auch andere vergünstigte Angebote für Schüler:innen, Auszubildende und Studierende angekündigt. Die Betroffenen sollten sich vor Abschluss eines Vertrages genau informieren, ob es ein besonderes Angebot in ihrem jeweiligen Bundesland gibt.

Welche Konditionen gelten beim Deutschlandticket?

Nach aktuellem Stand wird das Ticket bundesweit im Nahverkehr gültig sein, also in Bussen, Regionalzügen und Straßenbahnen. Es gilt hingegen nicht in den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn (IC und ICE) und auch nicht in Zügen und Bussen des Fernverkehrs, zum Beispiel Flixbus oder Flixtrain.

Ebenfalls wichtig: Die Fahrkarte ist nicht übertragbar. Die Mitnahme von Fahrrädern, Hunden und Personen über sechs Jahren ist bei der bundesweiten Nutzung ebenfalls nicht vorgesehen. Für einen Vergleich des Deutschlandtickets mit einem bisher bestehenden Abonnement sollten die Fahrgäste neben dem Preis deshalb auch diese Ticketeigenschaften betrachten, um zu entscheiden, welches Abo den größeren Mehrwert für sie hat.

Was ist bei einem bestehenden Abonnement zu tun?

Sofern das bisherige Abonnement günstiger als das Deutschlandticket ist, können Abonnenten abwägen, ob sich der Wechsel auf das Deutschlandticket trotzdem lohnt. Dann müssen sie selbst tätig werden und den Abonnementvertrag auf das dann teurere neue Ticket umstellen.

Ist das bisherige Abonnement hingegen teurer als der Startpreis des Deutschlandtickets, dann gilt es, die Informationsschreiben vom Verkehrsunternehmen besonders genau zu studieren. Einige Unternehmen kündigen an, das Abonnement automatisch auf ein Deutschlandticket umzustellen, damit ihre Kund:innen künftig von dem Preisvorteil profitieren. Wer das möchte, muss sich um nichts kümmern und zahlt künftig 49 Euro für die Monatskarte.

Das bedeutet dann aber auch, dass andere Abovorteile wegfallen können. Wer damit nicht einverstanden ist, muss in diesen Fällen der Umstellung aktiv widersprechen. Andere Unternehmen kündigen an, das Abonnement auf ein Deutschlandticket nur umzustellen, wenn die Kundinnen und Kunden das ausdrücklich wünschen und die Umstellung auf das Deutschlandticket beantragen.

Lohnt sich das Deutschlandticket auch für Gelegenheitsfahrende?

Um eine Entscheidung zu treffen, ob sich der Erwerb des neuen Deutschlandtickets lohnt, sollten sich Gelegenheitsfahrende und Nutzendevon Einzelfahrausweisen, Mehrfahrten-Karten oder 24-Stunden-Karten ihre monatlichen Ticket-Ausgaben aufsummieren und schauen, wie sich ihre monatlichen Ausgaben im Vergleich zum Preis des Deutschlandtickets verhalten.

Wo sollte ich mein Deutschlandticketabonnement abschließen?

In der Regel dürfte es empfehlenswert sein, das Abonnement bei dem örtlichen Verkehrsunternehmen abzuschließen. Hier gilt es aber genauer zu schauen, denn derzeit gibt es immer mehr Varianten und Extras, die kommunal und regional zusätzlich angeboten werden. Folgt man den Vorankündigungen, dann ist teilweise auf dem Verbundgebiet eine Fahrradmitnahme zusätzlich vorgesehen oder es greifen Kundengarantien bei Ausfällen oder Verspätungen in der Region.