Etwas Grün am Beton kann für eine Reduzierung von Hitze an heißen Tagen sorgen. Foto: Verbraucherzentrale NRW
Etwas Grün am Beton kann für eine Reduzierung von Hitze an heißen Tagen sorgen. Foto: Verbraucherzentrale NRW

Düsseldorf. Die jüngsten Temperaturprognosen der Weltwetterorganisation für die kommenden Jahre lassen nicht auf Erfrischung hoffen. Angesichts der immer heißer werdenden Sommer steigt das Bedürfnis der Menschen nach Kühle unmittelbar am eigenen Haus.

Besonders die gepflasterten und verfugten Wege, Terrassen oder Stellplätze sind Hitzeinseln, die sich auch nachts kaum abkühlen. Zudem versickert auf diesen Flächen wenig oder gar kein Wasser, was bei Starkregen Überflutungen begünstigt. Eine offene und begrünte Pflasterung bietet die Möglichkeit, dem entgegenzuwirken und gleichzeitig einen blühenden Hingucker aus diesen Teilen des Grundstücks zu machen. In manchen Kommunen in NRW gibt es sogar Förderung dafür.

Bei Hitze lieber barfuß über die Wiese oder über den Asphalt? Jeder kennt den Unterschied. Eine begrünte Fläche verbessert das Mikroklima. Kann durch die Öffnungen des Belags wieder Regen in den Boden gelangen, entsteht bei Hitze Verdunstungskühle über der Fläche. Pflanzen, die in den Fugen oder Öffnungen wachsen, kühlen ebenfalls die Umgebung. Ein weiterer Vorteil: Auch Insekten profitieren von Blühpflanzen in den Zwischenräumen.

Wege und Plätze rund ums Haus sind nötig, um sicher darauf zu gehen, das Auto zu bewegen und abzustellen oder den Gartentisch zu platzieren. Für jede dieser unterschiedlichen Anforderungen gibt es Gestaltungsmöglichkeiten. Für Stellplätze oder Einfahrten eignet sich beispielsweise belastbares Rasenfugenpflaster, das man selbst bepflanzen kann oder die Natur begrünen lässt.

Noch mehr Wasser versickert in den Öffnungen von Rasengittersteinen, am meisten mit Rasengitterwaben aus möglichst recyceltem Kunststoff. Als kostengünstige Alternative etwa für Gehflächen bietet sich Schotterrasen an. Der Vorteil: Niederschlag dringt vollständig in den Boden ein. Auch in breiten Fugen von Terrassenplatten können Pflanzen wachsen und Regen kann größtenteils versickern.

Der wasserdurchlässige und bepflanzte Bodenbelag

Um eine voll versiegelte in eine klimaangepasste Fläche umzuwandeln, müssen verdichtete und undurchlässige Schichten abgetragen und durch einen wasserdurchlässigen Untergrund ersetzt werden. Das Setzen von Randsteinen verhindert ein Verrutschen der Pflasterung etwa beim Befahren. Für Fahrwege sollte man ein Fachunternehmen beauftragen, weniger beanspruchte Wege kann man auch selbst verlegen. Für die kostengünstige Begrünung bietet sich Saatgut kleiner, trittverträglicher Pflanzen an. Ob Gänseblümchen oder Sand-Thymian, die Natur hält einige attraktive und heimische Gewächse für diesen Zweck bereit.

Begrünte Pflasterungen warten mit noch einem weiteren Vorteil auf: Fegen oder Reinigen mit dem Hochdruckreiniger fällt hier praktisch weg, so dass der Pflegeaufwand gegen Null geht. Wird die Vegetation einmal zu hoch, reicht es, einmal mit dem Rasenmäher über die Fläche zu gehen.

Abwasserkosten reduzieren und Förderung beantragen

Wer gerade eine Umgestaltung plant, kann in zahlreichen Kommunen und Kreisen in NRW Unterstützung für diese Maßnahme der Klimaanpassung erhalten. Vielerorts gibt es Förderung für die Entsiegelung. Einen finanziellen Anreiz bieten oftmals auch reduzierte Abwassergebühren für wasserdurchlässig angelegte Flächen. Es ist daher empfehlenswert, diese Bedingungen bei der zuständigen Verwaltung zu erfragen, sowohl für neue Anlagen als auch bei Umgestaltungsmaßnahmen.

Eine Pflanzliste zum Download, weitere Tipps zur Begrünung und Links zu Fördermöglichkeiten entsiegelter und begrünter Flächen bietet die Verbraucherzentrale NRW unter www.mehrgruenamhaus.de.